Das Hantieren mit Feuerwerkskörpern oder Böllern fordert jedes Jahr Verletzte. Lesen Sie hier, wie man im Ernstfall richtig reagiert.
Füreinander da sein und im Notfall helfen!
Erste-Hilfe-Maßnahmen können über Leben und Tod entscheiden. In Österreich ist grundsätzlich jeder Mensch dazu verpflichtet, im Ernstfall Erste Hilfe zu leisten – daher sollte man an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen und auch regelmäßig sein Wissen auffrischen. Diese Serie soll einen Beitrag dazu leisten.
Verbrennungen
Bei einer Verbrennung sollte man zehn Minuten lang handwarmes Wasser über die betroffene Stelle laufen lassen. Das lindert die Schmerzen. Anschließend deckt man die Wunde mit einer sterilen Wundauflage ab. Größere Verbrennungen sollten nicht unter fließendes Wasser gehalten werden, sonst besteht die Gefahr einer Unterkühlung. Diese sind ein eindeutiger Fall für den Notarzt.
Augenverletzungen
Wenn etwas ins Auge geht, sollte man sofort den Notruf wählen. Entfernen Sie den Fremdkörper auf keinen Fall selbst. Bis die Rettungskräfte eintreffen, sollte das Auge möglichst ruhig gehalten werden. Am besten werden beide Augen vorsichtig abgedeckt, ohne das Auge direkt zu berühren – so fällt das Stillhalten leichter.
Abgetrennte Körperteile
Als Ersthelfer hat man die Aufgabe, umgehend die Rettung zu verständigen und bis zu deren Eintreffen die Blutung zu stillen. Üben Sie mit einer Kompresse oder sterilen Tüchern Druck auf die Wunde aus oder legen Sie einen Druckverband an.
Als Nächstes sollte das abgetrennte Körperteil – z. B. ein Finger – gesucht werden. Dieser sollte möglichst schnell in sterilen Stoff gewickelt und dann in einem Plastiksack verstaut werden. Vermeiden Sie den Kontakt mit Eis und Wasser. Zeit spielt eine große Rolle − wird das Gewebe länger nicht durchblutet, stirbt es ab.
Knalltrauma
Auch Hörschäden sind durch Feuerwerkskörper möglich. Wer nach einem Knall plötzlich schlechter hört, unter Ohrgeräuschen wie Tinnitus leidet oder ein schmerzendes Ohr hat, sollte sich an einen ruhigen Ort begeben, und das Gehör schonen.
In der Regel heilt ein Knalltrauma gut, ein Besuch beim HNO-Arzt kann aber sinnvoll sein. Eine frühe Behandlung der Symptome kann die Chancen auf eine komplette Heilung stark erhöhen. Im Akutfall werden eine Kortisontherapie durchgeführt und Medikamente verabreicht, welche die Durchblutung des Innenohrs steigern.
Alkoholvergiftung
Zu Silvester kommt es auch immer wieder zu Alkoholvergiftungen. Ein Bewusstloser sollte in die stabile Seitenlage gebracht werden; sonst besteht die Gefahr, dass er an seinem Erbrochenen erstickt. Rufen Sie 144, kontrollieren Sie die Atmung und bleiben Sie bei dem Betroffenen, bis die Hilfe eintrifft.