Richtig angewendet können Selbstbräuner der Haut innerhalb weniger Stunden eine schöne Sommerbräune verleihen. Lesen Sie hier, was es zu beachten gilt:
Die Entdeckung von Selbstbräunern ist eigentlich einem Zufall geschuldet: In den 1920er-Jahren waren Forscher auf der Suche nach Diabetiker-Süßstoffen. Dabei stellten sie fest, dass eine ihrer Substanzen nicht nur süßt, sondern auch die Haut verfärbt. Als Lebensmittelsüßstoff schied der Wirkstoff Dihydroxyaceton (DHA) damit aus, sein Potenzial als Selbstbräuner aber war entdeckt worden. Bis heute ist DHA der Wirkstoff, der in allen Selbstbräunern zum Einsatz kommt. DHA reagiert in der obersten Hautschicht mit Proteinen und Aminosäuren. Dabei entstehen braune Farbstoffe, welche die Haut gebräunt aussehen lassen. Anders als die durch UV-Licht induzierte Bräune erzeugen Selbstbräuner jedoch keinen Sonnenschutz.
Im Handel sind Selbstbräuner als Cremes, Lotionen oder Gele erhältlich. Auch Airbrush-Systeme sind verfügbar. Über einen Zeitraum von etwa sechs bis 60 Sekunden wird der Wirkstoff auf die Haut aufgesprüht. Spezielle Cremes, Augengläser oder eine Badekappe schirmen Areale, die nicht gebräunt werden sollen, vor dem Wirkstoff ab. Während des Sprühens wird empfohlen, die Luft anzuhalten, um das Einatmen von DHA möglichst zu verhindern.
Die Ausgangshautfarbe bestimmt den Farbton
Selbstbräuner bewirken einen gelblich-braunen Farbton, der je nach Ausgangshautfarbe variieren kann. Bei sehr heller Haut oder einem roséfarbenen Hautunterton entwickelt sich oft eine gelbstichige Farbe, die nicht allen Anwendern gefällt. Hier ist es ratsam, das Produkt erst einmal an einer unauffälligen Stelle zu testen, bevor der gesamte Körper behandelt wird. Der erste Bräunungseintritt ist etwa eine Stunde nach dem Auftragen sichtbar. Das vollständige Ausmaß wird nach acht bis 24 Stunden erreicht.
Anders als Sonnenbräune hält die „Bräune aus der Tube“ nur kurz. Die Produkte färben ausschließlich die oberste Hautschicht und bleiben deshalb nur so lange sichtbar, bis die Zellen abgestoßen werden. In der Regel ist das etwa zwei bis drei Tage nach dem Auftragen der Fall. Bemerkbar macht sich der Prozess, indem die Hautfarbe wieder blasser und mitunter auch unregelmäßiger wird. Wer den Abbau beschleunigen möchte, kann mit einem Peeling nachhelfen. Spätestens nach fünf bis sieben Tagen haben sich die Hautschuppen komplett erneuert, und die normale Hautfarbe ist wieder sichtbar. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Bräunung erneuert werden kann. Eine häufigere oder gar tägliche Anwendung
ist nicht sinnvoll. Solange das DHA noch mit der Hornschicht reagiert, kann keine weitere Reaktion erfolgen. Das bedeutet, solange noch Bräune
vorhanden ist, kann diese nicht weiter verstärkt werden.
Sie können – wenn die Haut keine Probleme bereitet – im Winter bei der gewohnten Hautpflege bleiben. Eine unnötige Erhöhung des Fettgehalts kann eine weitere Verstopfung der Poren und eine verstärkte Pickelbildung provozieren. Auch in der kühlen Jahreszeit profitiert die Haut von einem sanften Peeling. Gut geeignet sind pflegende Cremepeelings, die ein- bis zweimal wöchentlich angewendet werden können.
Wie sicher sind Selbstbräuner?
DHA galt lange als einfache und sichere Alternative zur Bräune durch Solarien oder natürliche Sonneneinstrahlung. Hautreizungen oder Allergien durch die Produkte sind selten und in der Regel auf die Konservierungsmittel und Duftstoffe in den Präparaten zurückzuführen. Das Vordringen bis in Hautschichten mit lebenden Zellen gilt als ausgeschlossen.
Dennoch wurde zwischenzeitlich von einer Anwendung abgeraten. Dabei ging es um das Vorkommen von Formaldehyd in Selbstbräunern. Es entsteht, wenn sich DHA zersetzt. Inzwischen weiß man, dass diese Reaktion verhindert werden kann, wenn die Produkte richtig gelagert werden. Die Zersetzung von DHA wird durch Wärme begünstigt und verläuft umso schneller, je älter das Produkt ist. Große Wärmeeinwirkungen und direkte Sonneneinstrahlung sollten deshalb unbedingt vermieden werden.
Der richtige Aufbewahrungsort für Selbstbräuner ist ein kühler und dunkler Ort. Mitunter wird sogar geraten, sie in den Kühlschrank zu legen. Badezimmerschränke hingegen werden nicht empfohlen, da es dort oft zu warm ist. Bestehen Zweifel, ob das Präparat kühl gelagert wurde, sollte es nicht mehr verwendet werden. Dasselbe gilt, wenn das Haltbarkeitsdatum überschritten wurde oder das Produkt unangenehm riecht.
Welche Nachteile hat Bräunungscreme?
Zu den wesentlichen Nachteilen der Selbstbräuner zählt der Farbton, den nicht alle Anwender mögen, die Möglichkeit einer scheckigen Pigmentierung und der recht charakteristische Eigengeruch der DHA, der selbst durch Duftstoffe schwer zu überdecken ist.
Bei jedem 10. Anwender kommt es zudem zu einem vollständigen Versagen der DHA-Produkte. Ihnen fehlen die notwendigen Reaktionspartner in der Hornschicht. Eine Alternative ist der Wirkstoff Erythrulose. Die Bräunung nimmt hier jedoch etwas mehr Zeit in Anspruch (24 bis 36 Stunden), da der Wirkstoff in tiefere Hautschichten vordringen muss, hält dafür aber auch länger an. Viele Selbstbräuner enthalten inzwischen eine Kombination aus DHA und Erythrulose.
Die richtige Anwendung von Selbstbräunern: Flecken verhindern
Je dicker die Hornschicht, umso dunkler wird die Farbe. Besonders stark bemerkbar macht sich dies an den Handinnenflächen, den Fußsohlen und den Nägeln. Sie sollten beim Auftragen ausgespart werden.
Rückstände, die durch das Eincremen an den Händen zurückbleiben, sollten möglichst rasch entfernt werden, um ein Bräunen zu verhindern. Knie und Ellenbogen neigen ebenfalls dazu, etwas stärker zu bräunen. Hier kann es jedoch ausreichen, die Haut vorher mit einem Peeling zu behandeln oder den Selbstbräuner sehr dünn aufzutragen.
Ein Peeling wird vor der Verwendung von Selbstbräunern auch für den Rest des Körpers empfohlen. So stellt man sicher, dass das Ergebnis möglichst gleichmäßig wird.
Zudem sollte beim Auftragen darauf geachtet werden, möglichst sorgfältig und gleichmäßig zu arbeiten. Jede Stelle, die beim Eincremen vergessen wird, ist hinterher als hellerer Bereich zu sehen.
Wird das Produkt unterschiedlich dick aufgetragen, fällt der Bräunungsgrad unterschiedlich stark aus. Die Haut kann dadurch scheckig wirken.