In der Menopause profitiert unsere Haut von einer ganzen Reihe an pflanzlichen Inhaltsstoffen. Außerdem: Bei Trockenheit im Vaginalbereich kann man ebenfalls auf sanfte Hilfe aus der Natur zurückgreifen.
Jede Frau ist früher oder später in ihrem Leben, meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr, mit den Wechseljahren und damit einhergehenden Beschwerden konfrontiert. Dazu gehören neben Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen auch besondere Bedürfnisse der Haut, welche mit den Wechseljahren und den damit verbundenen hormonellen Veränderungen auftreten können bzw. mit dem Alter einhergehen.
Im Zuge der Menopause treten durch die Veränderungen im Hormonhaushalt häufig Hautprobleme auf. Denn es kommt zu sinkenden Spiegeln an Östrogen und Progesteron. Insbesondere der Mangel an Östrogen, das für die Kollagenproduktion wichtig ist und somit zu einem straffen Hautbild beiträgt, führt zur Faltenbildung.
Weiters kann die Haut Feuchtigkeit nicht mehr so gut speichern und auch die Zellen erneuern sich langsamer, wodurch die Haut dünner und weniger elastisch wird. Zusätzlich kann die Haut überempfindlich, trocken oder unrein werden. Für die Hautpflege gibt es unter diesen Bedingungen ein paar Regeln zu beachten.
Greifen Sie bei der Reinigung von Gesicht und Körper auf milde, rückfettende Produkte zurück und cremen Sie Ihren Körper nach jeder Dusche ein. Für die Gesichtspflege eignen sich Produkte ohne reizende Substanzen wie Alkohol, Duft- oder Konservierungsstoffe und das Gesicht sollte morgens und abends eingecremt werden.
Ernährung, Vitamine und Flüssigkeit
Man kann auch von innen etwas für die Haut tun, indem auf ausgewogene Kost mit frischem Obst und Gemüse, Nüssen, hochwertigen Pflanzenölen, Fisch und wenig Fleisch zurückgegriffen wird. Zudem sollten Fertigprodukte, Zucker und Alkohol nur eingeschränkt genossen werden.
Ebenso sind einige Vitamine und Spurenelemente wichtig für eine schöne Haut. Dazu gehören Vitamin C, welches das Bindegewebe elastisch hält und die Wundheilung fördert, Beta-Carotine, welche die Zellerneuerung stimulieren und als Hautschutz von innen wirken, Vitamin E, das vor freien Radikalen schützt, und B-Vitamine, die regulierend auf den Zellstoffwechsel wirken und an der Kollagenbildung beteiligt sind. Weiters ist Zink wichtig für eine gesunde Haut und Schleimhäute, Selen hält das Gewebe elastisch und Eisen ist wichtig für die Sauerstoffversorgung der Haut.
Besonders wichtig ist außerdem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder ungesüßten Tees.
Grundsätzlich ist natürlich niemand vor dem Alter und den damit einhergehenden Hautveränderungen gefeit, daher ist es ratsam, möglichst entspannt mit diesen Veränderungen umzugehen. Einige Pflanzen können jedenfalls bei der Hautpflege unterstützen und unangenehme Hauterscheinungen lindern.
Pflanzenpower für Gesicht und Körper
- Gut geeignet ist beispielsweise die Olive. In ihrem Öl sind viele einfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, sowie Vitamin E und Flavonoide, die eine antioxidative Wirkung entfalten. So wird die Haut gepflegt, geschmeidig gehalten und vor Austrocknung geschützt.
- Die Inhaltsstoffe des Granatapfels wirken ebenso antioxidativ und reizlindernd, wodurch die Haut geglättet und gestrafft wird.
- Präparate, die Extrakte aus der Schlehe beinhalten, wirken aufgrund ihrer Gerbstoffe und Antioxidantien als Schutz für die Haut.
- Mandelöl führt zu Geschmeidigkeit und einem glatten Erscheinungsbild.
- Der Rotklee kann die Vorbeugung von Fältchen und die Hautstärkung unterstützen.
- Bestandteile des Stiefmütterchens wirken pflegend und feuchtigkeitsspendend.
- Die Ringelblume nährt trockene Haut und regt ihre Regenerationsfähigkeit an.
- Das Öl aus Borretsch und Nachtkerze enthält viel Gamma-Linolen, das trockener Haut fehlt, und führt ihr dieses wieder zu. Bei besonders trockener Haut ist es auch möglich, das Öl in Form von Kapseln einzunehmen.
Ringelblumensalbe kann man ganz einfach selbst herstellen:
- 90 g Oliven- oder Mandelöl
- 10 g Bienenwachs
- 1 Handvoll Ringelblumen
Öl in einem Topf erwärmen, Bienenwachs und Blumen dazugeben und 10 min auf der Wärmequelle lassen. Das Öl nicht zu heiß
werden lassen (ca. 80 Grad).
Die Mischung vom Herd nehmen und über Nacht stehen lassen.
Am nächsten Tag wieder leicht erwärmen. Im noch flüssigen Zustand in Tiegel abfüllen.
2- bis 3-mal täglich auf irritierte Hautstellen auftragen.
Pflanzliche Hilfe von innen: Isoflavone
Bei zusätzlichen stärkeren Wechselbeschwerden kann es durchaus sinnvoll sein, diese von innen zu bekämpfen. Dafür stehen Präparate mit Isoflavonen zur Verfügung. Diese stammen unter anderem aus der Sojapflanze, die als Kulturpflanze aus China stammt und hauptsächlich in den USA, Brasilien und Argentinien angebaut wird, oder dem Roten Klee, haben hormonähnliche Wirkungen und wirken somit effektiv gegen Wechselbeschwerden, wodurch sich auch Hautprobleme nach ein paar Wochen Einnahmedauer verbessern.
Isoflavone sollten immer in Form von Fertigpräparaten wie Kapseln oder Tabletten eingenommen werden, da in Teezubereitungen zu wenige Wirkstoffe enthalten wären. Bei der Einnahme kommt es selten zu Nebenwirkungen, eventuell kann leichte Übelkeit auftreten. Frauen mit Brust- oder Gebärmutterhalskrebs sollten sowohl während als auch nach der Erkrankung auf ein isoflavonhaltiges Präparat verzichten. Am besten halten Sie vor der Einnahme mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin oder Ihrem/Ihrer Apotheker:in Rücksprache.
Hamamelis hilft gegen Trockenheit im Vaginalbereich
Ein ebenfalls sehr häufig auftretendes Problem der Wechseljahre und danach ist Scheidentrockenheit. Diese kann zu Juckreiz, Brennen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, zum Reinigen des Genitalbereichs nur Wasser zu verwenden und diesen nicht öfter als zweimal täglich zu reinigen. Ist die Menstruation noch vorhanden, sollten Tampons vermieden und stattdessen Binden verwendet werden.
Um Beschwerden zu lindern, können feuchtigkeitsspendende Salben, Gele oder Zäpfchen verwendet werden, die keine Konservierungsstoffe beinhalten sollten. Als pflanzlicher Inhaltsstoff eignet sich hier Hamamelis – die virginische Zaubernuss, die im östlichen Nordamerika beheimatet ist. Sie enthält insbesondere in ihren Blättern und der Rinde unter anderem Gerbstoffe. Diese führen bei Frauen mit Scheidentrockenheit zu einem Anstieg des vaginalen Feuchtigkeitsgehalts und wirken entzündungshemmend und juckreizstillend.