Sie werden im Knochenmark gebildet und bestehen zu 90 Prozent aus dem Blutfarbstoff Hämoglobin. Erythrozyten sind für den Sauerstofftransport in alle Körperzellen und den Abtransport des giftigen Kohlendioxids zuständig. Um alle Teile des Körpers mit Sauerstoff versorgen zu können, müssen Erythrozyten auch die feinsten Blutgefäße passieren können – und somit extrem formbar sein. Sie werden routinemäßig bei Blutuntersuchungen im Rahmen eines Blutbildes erhoben.
Zur Berechnung der Werte werden Anzahl, Form, Größe und Hämoglobingehalt der Erythrozyten bestimmt. Im Harn sind normalerweise nur sehr wenige rote Blutkörperchen. Findet sich bei einer Urinuntersuchung mittels Teststreifen oder Mikroskop eine größere Anzahl, kann dies ganz harmlose Ursachen haben, wie etwa Radfahren oder nicht zu lange zurückliegende sexuelle Aktivität.
Der Arzt/die Ärztin entscheidet im Einzelfall, ob weitere Untersuchungen erforderlich sind. Bestehen keine sonstigen Symptome, reicht eine Wiederholung des Tests nach einiger Zeit oft aus. Ist auch dieser auffällig, wird versucht werden, die Blutungsquelle (Niere, Harnleiter, Blase, Harnröhre) zu ermitteln.
Abweichungen: Wann wird untersucht?
Standardmäßig bei Blut- oder Harnuntersuchungen, zur Diagnose von Blutbildungsstörungen wie etwa Blutarmut sowie bei Verdacht auf Nieren- oder Harnwegserkrankungen.
Eine Verminderung der Erythrozyten im Blut wird bei normalem Blutvolumen als Blutarmut (Anämie) bezeichnet. Bei schwer ausgeprägter Anämie ist die Sauerstoffversorgung der Gewebe des Körpers gefährdet. Eine Vermehrung der Erythrozyten wird als Polyglobulie bezeichnet. Wenn die Anzahl der roten Blutkörperchen erhöht ist, könnte der Sauerstoffgehalt im Blut verringert sein. Das ist bei einer Herz- oder Lungenerkrankung der Fall. Auch bei Raucher:innen und durch starken Flüssigkeitsverlust kann der Erythrozytenwert erhöht sein.