Sie ist nur kastaniengroß und erfüllt dennoch immense Aufgaben. Die Prostata ist für alles zuständig, was mit Sexualität und Fortpflanzung zu tun hat. Doch die Sexualität ist fragil: Störungen wie Erektile Dysfunktion entstehen meist durch das Zusammenspiel von unterschiedlichen Ursachen. Welche das sind und wie „Mann“ dem vorbeugen kann, lesen Sie hier.
Sexualität ist eines der schönsten, wichtigsten und komplexesten Themen der Gesundheit. Eine entscheidende Rolle spielt unter anderem die Prostata. Sie sorgt für das Empfinden in der Lendengegend, die Bildung des Ejakulats, den Samenerguss oder den Orgasmus. Leider wird sie oft erst beachtet, wenn sie Probleme macht. Die häufigsten Prostatabeschwerden umfassen:
- gutartige Prostatavergrößerung (Hyperplasie): Sie macht mit Beschwerden beim Harnlassen auf sich aufmerksam. Oft ist der Harnstrahl abgeschwächt.
- Prostataentzündungen (Prostatitis): Diese Infektionen entstehen meistens aufgrund von Bakterien, können aber auch ohne sie auftreten. Typisch sind Schmerzen oder Spannungszustände in der Prostataregion.
- Krebserkrankungen: Hier ist die Früherkennung ein sehr wichtiger Faktor für den Therapieerfolg.
Mann kann falsch harnlassen
Blasenentleerungsstörungen treten oft aufgrund von Prostataerkrankungen auf. Sie können sich unter anderem durch Schmerzen während der Harnlassens, erschwertes Urinieren, verändertes Harnvolumen, erhöhte Frequenz oder eine Kombination dieser Faktoren äußern.
Beim Harnlassen gilt es, auf einige Dinge zu achten: Das Wichtigste ist, vom Kindesalter an auf die körperlichen Signale zu hören. Beispielsweise sollte ein normaler Harndrang nicht unterdrückt werden. Übermäßiges Hinauszögern kann mit späteren Beschwerden verbunden sein. Auch sollte man sich während des Harnlassens entspannen und dadurch einen natürlichen Entleerungsvorgang ermöglichen. Daneben empfiehlt es sich, die Flüssigkeitszufuhr am Abend zu reduzieren, um nächtlichem Wasserlassen vorzubeugen.
Erektile Dysfunktion (ED): Wenn es nicht klappt …
Für eine ungestörte sexuelle Funktion ist auf der körperlichen Ebene eine ungestörte hormonelle Regulation notwendig, die Hypothalamus, Hypophyse und Hoden betrifft. Außerdem sind eine intakte Funktion von Blutgefäßen und Nerven sowie intakte Genitalorgane erforderlich.
Libidostörungen entstehen meist durch das Zusammenspiel von unterschiedlichen Ursachen. Neben der Abklärung eines Testosteronmangels sollten daher auch an andere organische und psychische Ursachen gedacht werden.
Die Erektile Dysfunktion (ED) ist eine der am häufigsten auftretenden Sexualstörungen bei Männern. Davon spricht man, wenn es Probleme gibt, eine Erektion zu erlangen oder aufrechtzuerhalten, die für eine zufriedenstellende sexuelle Aktivität ausreicht. Gemeint ist nicht etwa eine einmalige Panne, sondern ein wiederkehrendes oder anhaltendes Problem.
Der nicht zu beeinflussende Hauptrisikofaktor der ED ist das zunehmende Alter. Stress, Medikamente, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Krebsbehandlungen und chronische Erkrankungen wie Hypertonie, Diabetes oder das Metabolische Syndrom zählen ebenfalls zu den häufigsten Risikofaktoren.
Eine umfassende Abklärung von ED ist essenziell. Sprechen Sie mit dem Arzt Ihres Vertrauens und geben Sie so genau Auskunft wie möglich – es gibt nichts, wofür Sie sich schämen müssen. Vor allem Patienten mit relevanten Risikofaktoren beziehungsweise Vorerkrankungen können von einer konsequenten Lebensstiländerung profitieren. Auch eine psychosexuelle beziehungsweise psychiatrische Therapie kann Betroffenen helfen. Medikamentös werden so genannte PDE-5-Hemmer eingesetzt. Sie sind eine sichere und hocheffiziente therapeutische Option. Verengte Gefäße können auch mit einer Stentbehandlung, Stoßwellen- sowie Stammzellentherapie oder Injektionen behandelt werden.
Auf die Psyche geschaut
Sexualität und sexuelle Funktion eines Menschen werden von biologischen, psychischen und sozialen Faktoren beeinflusst, die sich wiederum wechselseitig aufeinander auswirken. Sage und schreibe 50 bis 90 Prozent der depressiven Patienten leiden an Beeinträchtigungen der Sexualität.
Ungefähr 30 Prozent der Patienten, die Antidepressiva einnehmen müssen, beenden die medikamentöse Therapie – aufgrund der sexuellen Nebenwirkungen. Bei den medikamentös unbehandelten depressiven Patienten leidet aber auch ein Drittel an Libidoverlust und Erektionsstörungen. Auch bei Angststörungen sind sexuelle Funktionsstörungen nicht selten.
Gut zu wissen:
Auf der Webseite der Österreichischen Krebshilfe gibt es umfangreiche Informationen über alle wichtigen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen für Männer.