Bei Problemen mit der Blase, Prostata oder Erektion geht Mann am besten zum Urologen.
Ein Besuch beim Urologen wird für Männer ab dem 45. Lebensjahr empfohlen. Gerade in der Früherkennung von bösartigen Veränderungen der Prostata ist eine ärztliche Vorsorgeuntersuchung unerlässlich. So ist zum Beispiel Prostatakrebs die zweithäufigste Krebsform, an der Männer sterben.
Hat sich der Mann einmal dazu entschlossen, den Urologen seines Vertrauens zu konsultieren, so steht zu Beginn immer das Patientengespräch im Vordergrund. In dieser ärztlichen Anamnese werden familiäre Vorerkrankungen abgeklärt, mögliche andauernde Medikamenteneinnahmen und die aktuelle Lebenssituation besprochen. Doch am wichtigsten: der Grund des Erscheinens. Letzterer kann vielfältig und mitunter mit viel Scham behaftet sein.
Mögliche Beschwerden
Blase und Prostata sind für die männliche Lebensqualität entscheidend. Wird die Blase befüllt und bildet sich ein Volumen von 250 bis 300 ml, so wird die Blasenwand gedehnt und die darin enthaltenen Nervenzellen senden an das Gehirn das Signal, dass sich die sinnbildlichen Schleusen (= Harnblasenschließmuskel) öffnen müssen, damit Urin abgelassen werden kann. Jedoch kommt es nicht selten zu einer Blasenentleerungsstörung, wobei diese von Harnverhalt, über Nachträufeln bis hin zu ungewolltem Harnverlust reichen kann.
Beim Harnverhalt wird das Abfließen des Harns mechanisch gehindert. Prostatahyperplasie kann eine der Ursachen hierfür sein. Bleibt der Urin länger in der Blase, so begünstigt dieser Umstand die Ausbildung einer Blasenentzündung.
Bei Inkontinenz liegt oft eine Veränderung der Prostata zugrunde. Eine bereits angesprochene Prostatahyperplasie oder ein bösartiger Tumor können die Blasenschließ- und Beckenbodenmuskulatur derart schwächen, sodass eine plötzliche Drucksteigerung im Bauchraum, wie beispielsweise ein Niesen oder herzhaftes Lachen, ausreicht, um eine unkontrollierte Blasenentleerung einzuleiten.
Auch erektile Dysfunktion führt Mann früher oder später zu einem Urologen. Bei dieser Krankheit hat Mann Probleme, eine Erektion zu bekommen oder aufrecht zu halten. Ein befriedigender Sexakt ist somit nicht mehr möglich, obwohl die Libido sehr wohl aktiv bleibt. Ursachen können seelischer wie auch körperlicher Natur sein. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind einer der Hauptauslöser einer Impotenz.
Apotheker-Tipp
Männer ab 45 sollten die Möglichkeit einer Vorsorgeuntersuchung wahrnehmen − und das am besten einmal jährlich. Der Urologe kann mittels Tastbefund die Prostata untersuchen. Dies mag vielleicht unangenehm klingen, dauert aber keine fünf Minuten. Zeit, die sich jedenfalls lohnt aufzubringen, um spätere Lebensqualität zu genießen.