Berufskrankheit? Überlastung der Stimme
Für die Töne unserer Stimme sind die Stimmlippen zuständig. Sie liegen waagrecht im Kehlkopf und bestehen aus mit Schleimhaut überzogenen Bändern und Muskeln. Werden sie beim Ausatmen in Schwingung versetzt und gleichzeitig so angespannt, dass sie sich eng aneinanderstellen, wird ein Ton hörbar.
Eine chronische Überlastung des Stimmapparates tritt bei Menschen auf, die beruflich viel reden müssen wie Lehrer:innen, Telefonist:innen im Call-Center, Redner:innen oder Sänger:innen. Die Überlastung kann eine Ödem- und Knotenbildung an den Stimmbändern begünstigen. Häufig ist eine falsche Sprech- und Atemtechnik die Ursache.
Laryngitis: Akute Kehlkopfentzündung
Heiserkeit tritt besonders oft bei einer Erkältung mit Kehlkopfentzündung auf. Die Schleimhäute der Stimmlippen schwellen an und können dadurch nicht mehr richtig schwingen und schließen. Die Stimme klingt heiser, das Sprechen und Schlucken ist schmerzhaft. Häufig kommen ein rauer, trockener, bellender Husten sowie das Gefühl, sich ständig räuspern zu müssen, dazu. Im Extremfall kann die Stimme vollständig versagen. Eine besonders starke Schwellung der Stimmlippen kann zusätzlich zu Atemnot führen. Dieser sogenannte Pseudokrupp ist vor allem bei Kindern häufig und zeigt sich bevorzugt am Abend oder in der ersten Nachthälfte. Plötzlich tritt ein starker, trockener, bellender Husten auf. Oft klingen die Beschwerden durch frische Luft und erhöhte Luftfeuchtigkeit ab – Atemnot ist ein Fall für den/die Notarzt/-ärztin.
Therapie: Beruhigen und befeuchten
Neben dem Schonen der Stimme werden Inhalationen und eine entzündungshemmende Therapie empfohlen. Spül- und Gurgellösungen mit Auszügen aus Kamillenblüten oder Salbeiblättern sowie Kombinationspräparate aus ätherischen Ölen von Thymian, Gewürznelke oder Anisfrüchten sind bewährte Mittel für die Selbstbehandlung. Das Lutschen von Bonbons mit Salbei oder Isländisch Moos sowie der Verzicht auf Obstsäfte und stark gewürzte Speisen verschaffen zusätzliche Erleichterung. Um die Schleimhaut im Hals und Rachen gut zu befeuchten, sollten Sie ausreichend trinken und für ein angenehmes Raumklima sorgen.
Mythos entlarvt: Flüstern strapaziert Stimme
Beim Flüstern schließen sich die Stimmbänder nicht vollständig, was mehr Anstrengung erfordert und den Stimmapparat noch mehr belastet. Auch Räuspern sollte vermieden werden. Am besten schonen Sie Ihre Stimme durch Schweigen, wenn das nicht geht: Sprechen Sie in normaler Lautstärke!