Schuppen sind unangenehm, da ist der schnelle Griff zum Anti-Schuppen-Shampoo nur zu ver-ständlich. Wer bei der Auswahl jedoch wahllos und ungezielt vorgeht, kann das Problem im schlimmsten Fall noch verstärken. Wichtig ist, den Blick auf die Art der Schuppen und ihre Auslöser zu lenken.
Sind die Schuppen trocken, weiß und fein? Treten sie vielleicht phasenweise auf oder kommen nach einer längeren Pause plötzlich wieder? Dann spricht einiges dafür, dass es sich um normale Kopfschuppen, in der Medizin als Pityriasis simplex bezeichnet, handelt. Diese Schuppenform kann mitunter schon durch kleine Veränderungen im Alltag ausgelöst werden. Ein austrocknendes Haarpflegeprodukt, Kälte oder trockene Luft in Kombination mit der Neigung zu trockener Haut, Stress sowie hormonelle Veränderungen sind häufige Ursachen. Vermutet wird zudem, dass auch die Ernährung beteiligt sein könnte. Stark gewürztes Essen und ein hoher Alkoholkonsum sollen für die Bildung von Schuppen mitverantwortlich sein.
Manchmal reicht es bei normalen Kopfschuppen bereits aus, Gewohnheiten zu verändern. Dazu kann gehören, die Haare seltener zu waschen, auf heißes Föhnen zu verzichten oder ein rückfettendes Shampoo zu verwenden. Anders als herkömmliche Shampoos entfetten diese die Haut nicht und enthalten feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe wie Harnstoff oder Glycerin. Ist die Kopfhaut zusätzlich gereizt, kann der Wirkstoff Dexpanthenol zur Beruhigung beitragen. Bei Juckreiz stehen in der Apotheke Shampoos mit juckreizlindernden Wirkstoffen zur Verfügung.
Manchmal reicht es bei normalen Kopfschuppen bereits aus, Gewohnheiten zu verändern. Dazu kann gehören, die Haare seltener zu waschen, auf heißes Föhnen
zu verzichten oder ein rückfettendes Shampoo zu verwenden.
Das Ausmaß entscheidet
Bei milder oder vorübergehend verstärkter Bildung von trockenen Schuppen können kosmetische Anti-Schuppen-Shampoos Linderung bringen. Sie enthalten pflanzliche Extrakte wie zum Beispiel Huflattich, Klettenwurzel, Weide, Thymian oder Zypresse sowie Öle und sind für die tägliche Haarwäsche geeignet. Auch eine Haarpackung mit Bockshornklee kann bei trockenen Kopfschuppen eine Verbesserung bewirken. Dafür werden 50 g Samenpulver aufgebrüht und nach dem Abkühlen in die Kopfhaut einmassiert. Nach einigen Minuten wird die Packung mit einem milden Shampoo ausgespült.
Intensiv ausgeprägte oder hartnäckige Schuppen lassen sich mit kosmetischen Anti-Schuppen-Shampoos kaum beseitigen. Hier haben sich Shampoos mit dem Wirkstoff Selendisulfid bewährt. Selendisulfid mindert die Neubildung von Hornzellen und beugt damit der Entstehung neuer Schuppen vor. Die Anwendung erfolgt in der Regel als Kur für zwei bis drei Wochen. Dabei wird je nach Haarlänge eine hasel- bis walnussgroße Menge im nassen Haar verteilt und einige Minuten einwirken gelassen. Anschließend wird das Shampoo gründlich mit nicht zu heißem Wasser ausgewaschen.
In den meisten Fällen sind Kopfschuppen vor allem ein kosmetisches Problem. Sie können im Rahmen der Selbstbehandlung durch Shampoos mit auf die Schuppen abgestimmten Inhaltsstoffen beseitigt werden. Ein Besuch bei einer/einem Hautärztin/Hautarzt wird empfohlen, wenn neben den Schuppen ein starker Juckreiz,
Wunden oder Entzündungen an der Kopfhaut bestehen, sowie bei gleichzeitig auftretendem Haarausfall.
Erhöhte Talgproduktion und Keime
Neben den trockenen Schuppen bilden fettige Schuppen die zweite große Gruppe der Kopfschuppen. Typisch ist hier, dass sie auch an der Kopfhaut kleben bleiben, gelblich gefärbt sind und wesentlich größer ausfallen als trockene Schuppen.
Ausgelöst werden fettige Schuppen durch eine gesteigerte Talgproduktion der Kopfhaut, die dem natürlicherweise auf der Kopfhaut vorkommenden Hefepilz Malassezia furfur optimale Lebensbedingungen bietet. Vermehrt sich der Pilz übermäßig stark, wird das mikrobielle Gleichgewicht der Kopfhaut gestört. Die Haut wird chronisch gereizt und reagiert mit einer gesteigerten Bildung neuer Hornzellen. Diese verkleben mit Schweiß und Talg zu großen, blättrigen Schuppen.
Fettige Schuppen können mit einem starken Juckreiz einhergehen, der zu ständigem Kratzen führt. Beim Kratzen gelangen neue Keime auf die Kopfhaut, die der Haut weiter zusetzen. Schnell entsteht ein Teufelskreis aus Juckreiz – Kratzen – Vermehrung der Mikroben – Verstärkung der Reize – erneuter Juckreiz.
Tipp von Ihrer PKA
- Vermeiden Sie häufiges Haarewaschen und verwenden Sie dafür milde Shampoos.
- Tägliches Kopfhaut- und Haare bürsten hilft gegen Schuppen und gleicht fettige oder trockene Kopfhaut aus – am besten Haarbürsten mit Naturborsten verwenden.
- Vergessen Sie nicht, genug Wasser zu trinken, um Ihre Haut ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen.
- Trockene Heizungsluft in den Wohnräumen vermeiden.
- Beim Haarefärben auf Chemie verzichten und Naturprodukte verwenden.
- Nahrungsergänzungsmittel können unterstützen: Bei fettigen Schuppen hilft Zink, da es talgregulierend wirkt. Bei trockenen Schuppen nähren Omega-3-Fettsäuren die Kopfhaut mit wertvollen Ölen.
- Gönnen Sie sich öfters mal eine Pause und vermeiden Sie Stress so weit wie möglich.
Teufelskreis durchbrechen
Für die Selbstbehandlung von fettigen Schuppen stehen in der Apotheke medizinische Shampoos mit antiseptisch oder antimykotisch wirksamen Inhaltsstoffen (z. B. Ketoconazol oder Clotrimazol) zur Verfügung. Um stark anhaftende Schuppen zu entfernen, sind Produkte mit abschuppenden Wirkstoffen wie Harnstoff oder Salicylsäure gut geeignet. Bei der Anwendung ist zu beachten, dass Shampoos gegen fettige Schuppen nicht täglich, sondern nur zwei- bis dreimal pro Woche mit mehrtägigem Abstand verwendet werden. Vor dem Auswaschen sollten sie zudem einige Minuten einwirken. Eine zusätzliche Haarwäsche ist nicht notwendig, da die Produkte in der Regel auch haarreinigend wirken.
Bei vielen Betroffenen hat sich die Schuppenzahl nach einer Anwendungszeit von vier Wochen so stark verringert, dass es ausreicht, das Shampoo nur noch alle ein bis zwei Wochen anzuwenden. Später kann die Verwendung auf einmal pro Monat reduziert werden. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass fettige Schuppen meist nicht ganz ausheilen, sodass bei vollständigem Absetzen der Produkte mit einem Wiederauftreten gerechnet werden muss. Auch ein phasenweises Wiederaufflammen mit erneuter vermehrter Schuppenbildung ist möglich. In diesem Fall kann die Kur wiederholt werden.