… so sagt man. Dennoch denken die meisten Menschen beim Stichwort Hautalterung vor allem an das Gesicht. Hier wird gecremt und investiert, die Hände hingegen werden oft vergessen. Dabei gibt es für sie ebenso wirksame Maßnahmen, die Hautalterung zu verzögern.
Die Hände stehen in ständigem Kontakt mit der Umwelt. Wasser, Wind, Kälte, Sonne, Schmutz und Putzmittel wirken oft direkt auf sie ein und können deutliche Spuren hinterlassen. Denn die Haut an den Händen ist im Vergleich zum restlichen Körper besonders dünn – vor allem am Handrücken, der zusätzlich nur wenig Unterhautfettgewebe besitzt. Auch die Talgdrüsen, die die Haut mit Fett und Feuchtigkeit versorgen, sind am Handrücken rar gesät. An den Handinnenflächen fehlen sie gänzlich. Lediglich die Dichte der Schweißdrüsen ist an den Handinnenflächen höher als in den meisten anderen Bereichen. Aufgrund des Mangels an natürlichen Feuchthaltefaktoren wird das Wasser jedoch nicht in der Haut gebunden.
Ohne Pflege- und Schutzmaßnahmen trocknet die Haut an den Händen schnell aus, altert beschleunigt und bildet frühzeitiger tiefe Falten aus. Erschwerend kommt hinzu, dass mit zunehmendem Alter die Haut von Natur aus noch trockener, dünner und weniger belastbar wird. Ihre Elastizität nimmt ab, die Verhärtung des Bindegewebes führt zu einer Verringerung des Wasserbindungsvermögens, es kommt zum Volumenverlust und daraus resultierendem Hautüberschuss. Typisch ist mit zunehmendem Alter zudem das Auftreten von Pigmentflecken, den sogenannten Altersflecken.
Tipp: Soforthilfe bei rissigen Händen
Rissige Haut an den Händen ist unangenehm und kann zur Eintrittspforte für Keime und Bakterien werden. Ein pflegendes Handbad oder eine Handmaske über Nacht können helfen, die Haut zu regenerieren. Beides gibt es als fertige Produkte oder kann zu Hause selbst hergestellt werden. Für ein Handbad eignet sich leicht erwärmtes Olivenöl, in das die Hände für einige Minuten getaucht werden. Anschließend wird das auf der Haut verbliebene Öl einmassiert oder Baumwollhandschuhe angezogen, damit das Öl über Nacht einziehen kann. Alternativ kann auch eine reichhaltige Handpflege messerdick aufgetragen werden und über Nacht mit Handschuhen abgedeckt werden.
Alterungsprozess verlangsamen
Insbesondere ab dem 40. Lebensjahr setzt der Alterungsprozess an den Händen verstärkt ein. Die Geschwindigkeit der Hautalterung kann durch äußere Faktoren wie UV-Licht sowie den Konsum von Nikotin und Alkohol zusätzlich verstärkt werden. Nur durch tägliche Pflege können Schädigungen der Haut ausgeglichen und der Alterungsprozess der Hände verzögert werden. Hier gilt: Je früher damit begonnen wird, umso besser.
Die optimale Pflege der Hände beginnt bereits mit der Reinigung. Diese sollte möglichst mild ausfallen, da ein intensiver Umgang mit Wasser und Seife der Haut Fett und feuchtigkeitsbindende Substanzen entzieht. Ob dabei feste Seifenstücke oder Flüssigseifen zum Einsatz kommen, ist häufig eine persönliche Geschmacks- oder Gewohnheitsfrage. Expert:innen raten eher zur Flüssigseife, auch Waschemulsion oder Syndet genannt. Gegenüber festen Seifen, die meist auf pflanzlichen Fetten wie Kokosfett, Oliven- oder Palmöl basieren, haben Flüssigseifen den Vorteil, dem pH-Wert der Haut zu entsprechen. Das bedeutet, die Haut quillt nicht auf, der feine Hydrolipidfilm, der die Haut wie einen Schutzmantel überzieht, wird bestmöglich geschont.
Das Auftragen einer guten, wirksamen Handcreme ist im Anschluss insbesondere in der kalten Jahreszeit ein absolutes Muss. Um den Feuchtigkeitsgehalt der Haut anzureichern, bestehen Handcremes zu 60 bis 80 Prozent aus Wasser. Wichtig sind zudem natürliche Öle und rückfettende Substanzen wie Glycerin, die helfen, die Feuchtigkeit in der Haut zu halten. Gut geeignete Komponenten sind auch Urea, Hyaluronsäure oder Dexpanthenol. Für die Anti-Aging-Wirkung kommen häufig Wirkstoffkombinationen aus Pflanzenextrakten oder Vitaminen zum Einsatz. So sollen Produkte mit Süßholzextrakt, Vitamin C oder Retinol helfen, bestehende Altersflecken aufzuhellen. Um diese am besten gar nicht erst entstehen zu lassen, sollte eine Anti-Aging-Handcreme zu jeder Jahreszeit mit einem Lichtschutzfilter ausgestattet sein.
Ein paar Jahre wegzaubern
Wie am Rest des Körpers lässt sich die Hautalterung mit den richtigen Schutz- und Pflegemaßnahmen zwar verzögern, vollständig aufhalten kann sie derzeit aber kein Produkt. Sollten Hautveränderungen als störend empfunden werden, können Maßnahmen aus dem Bereich der ästhetischen Medizin in Erwägung gezogen werden. So ist es möglich, ähnlich wie im Gesicht Volumenverluste und Hautüberschüsse am Handrücken durch das Einbringen von Hyaluronsäure auszugleichen. Die Handrücken wirken hinterher praller, gestrafft, glatter und die Venenzeichnung wird reduziert.
Um die Behandlung schmerzfrei zu gestalten, wird vor dem Einbringen des sogenannten Fillers ein Betäubungsgel aufgetragen. Anschließend wird die Hyaluronsäure mit einer speziellen, stumpfen Kanüle zwischen die Venen gespritzt. Da Hyaluronsäure vom Körper abgebaut wird, ist das Ergebnis zeitlich begrenzt. Im Durchschnitt bleibt es für etwa 6 Monate erhalten, mitunter können auch 18 Monate erreicht werden.
Für die Behandlung von Pigmentflecken bietet sich eine Lasertherapie oder eine Microdermabrasion an, bei der die oberflächliche Hautschicht abgeschliffen wird. Hier reicht oft schon eine einzige Sitzung aus.