Pflanzliche Helfer bei fettigem Haar, Schuppen, Haarausfall, Lausbefall, Kopfgneis und Milchschorf.
Es zeigt sich ein genereller Trend hin zu Naturkosmetik mit ihren natürlichen Inhaltsstoffen und weg von chemischen Substanzen wie Polyethylenglykol, Silikonen oder Parabenen und somit auch zu schonenderen Produkten für Mensch und Umwelt. Ein Teil der Naturkosmetik umfasst die Haarpflege mit Produkten wie Shampoos, Spülungen und Haarwässern etc.
Im Folgenden finden Sie eine kleine pflanzliche Auswahl:
Fettstopp: Brennnessel und Meerestang
Werden Ihre Haare zu schnell fettig und strähnig, liegt dies an einer vermehrten Talgproduktion der Kopfhaut. Um die Talgproduktion nicht zusätzlich zu fördern, sollte man sich maximal 2- bis 3-mal pro Woche die Haare waschen; die Haarwäsche sollte morgens – und nur mit lauwarmem Wasser − erfolgen, da in der Nacht vermehrt Talg produziert wurde. Vermeiden Sie außerdem zu heißes Föhnen.
Bei der Wahl eines Pflegeproduktes ist darauf zu achten, dass dieses die Talgproduktion zwar drosselt, jedoch die Kopfhaut nicht austrocknet. Hilfreich ist unter anderem die Brennnessel, welche die Talgproduktion stabilisiert und zu vermindertem Nachfetten der Haare führt. Meerestang eignet sich ebenfalls gut für die Pflege fettiger Haare. Er wirkt beruhigend und regulierend auf die Talgdrüsen und den Stoffwechsel der Kopfhaut, antiseptisch und entfettend.
Wenn es rieselt: Schuppende Kopfhaut
Viele kennen das Problem schuppender Kopfhaut, oft verbunden mit lästigem Juckreiz. Grundsätzlich ist zwischen fetten und trockenen Schuppen zu unterscheiden. Bei den trockenen Schuppen ist die zugrunde liegende Ursache trockene Kopfhaut. Daher ist es wichtig, ein weiteres Austrocknen zu verhindern, indem die Haare nicht täglich gewaschen werden und man sie an der Luft trocknen lässt, um sie durch heiße Föhnluft nicht weiter auszutrocknen. Bei trockenen Schuppen eignet sich die Anwendung von Huflattich- oder Weizenshampoo. Denn der Huflattich wirkt nicht nur gegen Schuppen, er hemmt auch das Wachstum von Pilzen und lindert Rötungen und Juckreiz der Kopfhaut. Das Weizenkeimöl enthält viel Vitamin E und Lecithin und hilft dadurch, eine gesunde Kopfhaut zu fördern sowie Schuppen und ihre Neubildung zu reduzieren.
Bei fettigen Schuppen liegt hingegen fettige Kopfhaut zugrunde. Hier findet man häufig größere Schuppen, welche an der Kopfhaut und den Haaren kleben bleiben. Bei dieser Art Schuppen eignet sich Weidenrindenshampoo, welches von überschüssigem Fett befreit, Juckreiz lindert und leicht antiseptisch wirkt.
Babys Kopfhaut: Kopfgneis und Milchschorf
Bei beiden Hauterscheinungen handelt es sich um schuppige Bereiche auf dem Kopf von Babys. Die Ursache des Kopfgneises ist eine erhöhte Talgproduktion, die manchmal durch die noch vorhandenen mütterlichen Hormone bedingt ist. Dabei entstehen gelblich-braune Krusten, die jedoch keine Beschwerden verursachen.
Grundsätzlich muss Kopfgneis, da er keine Beschwerden verursacht, nicht behandelt werden und geht, wenn die Talgproduktion sinkt, von selbst zurück. Die Krusten sollten nicht vom Kopf abgekratzt werden. Möchte man die Schuppen trotzdem entfernen, kommen verschiedene Öle wie Olivenöl, Sojaöl, Mandelöl oder Borretschöl − jeweils auch in Kombination mit Ringelblumen- oder Rosmarinextrakt − zur Anwendung. Die Öle befeuchten die trockenen Schuppen, welche abgelöst werden können. Die zugefügten Extrakte wirken entzündungshemmend und durchblutungsfördernd. Diese Wirkstoffe sind als Öl oder Gel erhältlich und werden auf den Kopf des Kindes aufgetragen. Je nach Produkt sollten sie zehn bis 30 Minuten einwirken. Sodann können die Schuppen mit einer weichen Babybürste entfernt werden.
Beim Milchschorf kommt es hingegen zu Juckreiz, und auch nässende Bläschen können entstehen. Der Milchschorf kann außerdem − abgesehen von der Kopfhaut − auch im Bereich der Stirn und Wangen auftreten. Da er eine erste Erscheinungsform von Neurodermitis sein kann, sollte in diesem Fall ein Arzt konsultiert werden.
Gegen Lästiges Getier: Weidenrinde
Vor allem in Kindergarten und Schule verbreiten sie sich oft schnell von Kopf zu Kopf: die Läuse. Sie können zwar nicht springen oder fliegen, wandern jedoch schnell von Haar zu Haar und somit auf den nächsten Kopf.
Ein Hinweis auf einen Lausbefall sind häufiges Kratzen und ihre Lauseier, die so genannten Nissen. Diese findet man am besten, indem mit einem Nissenkamm Strähne für Strähne des Haares durchgekämmt und dieser auf einem Stück Papier ausgeklopft oder abgestrichen wird. Zu Juckreiz kommt es bei Lausbefall, da die Läuse ein Sekret in die von ihnen angeritzte Kopfhaut absondern, um ungehindert Blut trinken zu können.
Für die Vorbeugung beziehungsweise Therapiebegleitung eignet sich Weidenrindenshampoo. Es ist für die tägliche Haarwäsche geeignet und schützt vor Kopflausbefall.
Haarverlust entgegenwirken:
Ein Haar hat eine Lebenserwartung von vier bis sechs Jahren, fällt dann aus und wächst wieder nach. Dabei ist es normal, täglich 80 bis 100 Haare zu verlieren; bei Haarausfall gehen jedoch täglich mehr Haare verloren. Tritt Haarverlust ein, sollte man auf seine Lebensgewohnheiten achten und beispielsweise auf Gifte wie Nikotin verzichten, sich ausgewogen ernähren und regelmäßig bewegen.
Vor allem bei reversiblem Haarausfall zeigen sanfte Kopfmassagen und die Verwendung aktivierender Stoffe in der Haarpflege wie Ginseng oder Rosmarin gute Effekte. Beide Pflanzen verbessern die Durchblutung der Kopfhaut, wodurch die Haarwurzel ideal mit Nährstoffen versorgt und der Haarboden gestärkt wird. Rosmarin reduziert weiters den Haarausfall und fördert das Haarwachstum. Ginseng regt außerdem die Kollagenbildung und das Zellwachstum an und fördert so zusätzlich das Haarwachstum. Er wird häufig in Kombination mit Koffein eingesetzt, da dieses die Durchblutung der Kopfhaut zusätzlich fördert.