Was Sie gegen Hühneraugen, verdickte Hornhaut, Schweißfüße, Fuß- und Nagelpilz oder Blasen an den Füßen tun können:
Im Schnitt legen wir täglich 8.000 bis 10.000 Schritte zurück. Aufgrund dieser hohen Belastung sollten wir unsere Füße regelmäßig pflegen und auf Auffälligkeiten kontrollieren. Wer vorsorgt, kann sich Unannehmlichkeiten, wie schmerzende Hühneraugen oder verdickte Hornhaut ersparen. Was Sie außerdem gegen Schweißfüße, Fuß- und Nagelpilz oder Blasen an den Füßen tun können, verraten wir Ihnen hier.
Entstehung & Symptome
Schweißfüße erkennen
Besonders im Alltag sind Schweißfüße vielen Menschen unangenehm. Den Betroffenen macht vor allem die unangenehme Geruchsentwicklung zu schaffen. Für den üblen Duft sind Bakterien verantwortlich, die den an sich geruchlosen Schweiß zersetzen. Da an den Füßen meist ein einladendes, feuchtwarmes Klima herrscht, tummeln sie sich hier gerne in großer Zahl.
Hühneraugen erkennen
Hühneraugen entstehen an stark belasteten Stellen oder in der Nähe von Gelenken und sind kleine, aber massiv verdickte Verhornungen, die die obere Hautschicht gegen den permanenten Druck aufbaut. Wenn der Druck aufrechterhalten wird, wächst diese Hornhaut in tiefere Hautschichten ein, trifft auf Nervenbahnen und löst dort starke Schmerzen aus. Wird ein Hühnerauge ignoriert, können Entzündungen bis zur Knochenhaut entstehen.
Am häufigsten bilden sich Hühneraugen an den Fersen, den Außenkanten der Zehen und am Fußballen. Sie entstehen oft durch das Tragen falscher Schuhe.
Hühneraugen werden manchmal mit Dornwarzen verwechselt. Dornwarzen unterscheiden sich von Hühneraugen dadurch, dass sie im Kern einen oder mehrere dunkle Punkte haben. Diese kleinen Punkte stammen von Blutungen kleiner Gefäße.
Verdickte Hornhaut erkennen
Verdickte Hornhaut entsteht dort, wo unsere Füße hohem Druck und starker Reibung ausgesetzt sind. Und eigentlich dient sie dem Schutz ebendieser Stellen. Sie tritt zumeist an den Fußsohlen, Fersen oder an den Außenkanten der großen und kleinen Zehen auf, wo die Beanspruchung am größten ist.
Es kommt also zu einer Verdickung der oberen Hautschicht. Diese Verhornung neigt zur Trockenheit und kann leicht Risse bekommen (sogenannte "Schrunden"), die bis in tiefe Schichten vordringen und schmerzhaft werden können. Solche Schrunden bieten Bakterien und Pilzen eine Angriffsfläche und sollten daher behandelt werden.
Da verdickte Hornhaut als unästhetisch angesehen wird, entfernen sie viele. Zu den Ursachen für verdickte Hornhaut und Schrunden zählen zum Beispiel unpassendes Schuhwerk, Reibung durch Strümpfe, langes Gehen oder langes Stehen.
Blasen erkennen
Blasen an den Füßen kennen viele Wanderer und Sportler, aber jeder längere Fußmarsch kann sie hervorrufen. Blasen entstehen aufgrund von längerem Druck oder der Reibung an einer einzelnen Stelle. Die obersten Hautschichten lösen sich von den darunterliegenden ab und es entsteht ein Hohlraum, der sich mit Blut oder Gewebsflüssigkeit füllt. Wir bemerken die Blase meist erst dann, wenn es beim Auftreten schmerzt.
Fuß- und Nagelpilz erkennen
Obwohl Fuß- und Nagelpilz weit verbreitet und sehr ansteckend sind, spricht man nicht gern darüber. Glücklicherweise kann beides behandelt werden.
Gesunde Haut ist relativ gut gegen einen Befall geschützt. Wenn die Haut aber beschädigt wird, haben die Pilze bzw. ihre Sporen ein leichtes Spiel. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind übrigens auch anfällig. Zu den typischen Ansteckungsorten zählen Thermalbäder, Saunen, Schwimmbäder, Fitness-Studios, Umkleidekabinen, Duschen und Badewannen und Teppichböden in Hotelzimmern. Im Prinzip birgt jeder Ort, an dem viele Menschen barfuß herumlaufen, ein gewisses Potential. Fußpilz kann sich auch hervorragend über gemeinsam genutzte Badvorleger und Badetücher verbreiten. So kann sehr schnell der ganze Haushalt infiziert werden.
Beim klassischen Fußpilz sind anfangs meist die Zehenzwischenräume betroffen. Sie jucken stark, weisen kleine Risse auf, sind gerötet und schuppen. Durch die Schuppung der infizierten Haut findet auch die Übertragung statt, denn darin befinden sich die ansteckenden Sporen.
Jeder Fußpilz kann in Nagelpilz übergehen. Und die meisten Ursachen, die einen Fußpilz auslösen, können auch Nagelpilz herbeiführen.
Nagelpilz wird außerdem durch zu enge Schuhe oder durch Sport begünstigt, da die Fußnägel hierbei relativ einfach beschädigt werden. Weitere begünstigende Faktoren sind unzureichende Hygiene, Durchblutungsstörungen, Grunderkrankungen wie Diabetes oder orthopädische Fehlhaltungen.
Nagelpilz beginnt meist am vorderen Rand des Nagels. Von hier aus breiten sich die Pilze über die gesamte Nagelplatte aus und verändern die Struktur des Nagelmaterials: Dabei wird die Nagelsubstanz langsam aufgelöst und es bilden sich luftgefüllte Hohlräume. Diese werden als weiße Streifen oder Flecken sichtbar. Der befallene Nagelbereich verdickt und verfärbt sich weißlich bis gelbbraun.
Allgemeine Fuß- und Nagelpflege
Allgemeine Fußpflege
Kosmetische Fußpflegemittel aus der Apotheke - zum Beispiel eine Creme oder ein Balsam - dienen der Reinigung und Pflege. Gleichzeitig sollen aber meist auch unangenehme Gerüche überdeckt werden. Fußbäder mit ätherischen Ölen oder anderen Zusätzen wirken beruhigend und kühlend. Neben dem Reinigungs- und Erfrischungseffekt fördern Fußbäder aber auch die Durchblutung und dienen der Erweichung der Hornhaut. Zudem wirken Fußbäder dem Schweißgeruch entgegen.
Allgemeine Nagelpflege
Schöne und gepflegte Nägel sind ebenmäßig, fest und schimmern rosa. Um Nägel gesund zu halten, müssen sie gut gepflegt werden. Sie dürfen nicht austrocknen, sonst werden sie spröde und rissig. Durch häufigen Wasserkontakt werden Nägel weich - die Kittzubstanz quillt auf und der Nagel blättert ab. Dieser Prozess wird zum Beispiel durch Nagellackentferner gefördert.
Nagel-Öle können die Nägel stärken und Risse verhindern. Nagelhärter enthalten Stoffe, wie Formaldehyd, die mit den freien Aminogruppen des Nagelkeratins reagieren und die Nagelsubstanz dadurch festigen. Noch ein Tipp: Auch, wenn Frauen ihre Nägel gerne mit Nagellack verschönern - ab und zu sollte eine nagellackfreie Zeit eingelegt werden, damit sich die Nägel erholen können.
Erste Hilfe bei Schweißfüßen
- Fußbäder mit schweißhemmenden Inhaltsstoffen verschaffen ebenso Linderung, wie auch spezielle schweißreduzierende Fußsalben, Sprays oder Fußpuder. Letzteres hat den Vorteil, dass es den überschüssigen Schweiß aufsaugt. Gegen lästigen Geruch helfen auch spezielle Schuheinlagen.
- Bei leichten Schweißfüßen sind Zusätze mit Fichtennadeln, Rosskastanie, Salbei oder Lavendel zu empfehlen. Bei stärkeren Schweißfüßen bieten sich besonders Eichenrinde und Walnussblätter an. Nach dem Waschen oder Baden ist gründliches Abtrocknen, besonders zwischen den Zehen, wichtig.
- Mit der Zeit bilden sich vor allem bei starker Schweißbildung Blasen oder Hornhautverdickungen. Durch gutsitzendes Schuhwerk (nicht zu eng!) und die richtige Pflege lassen sich diese Probleme aber vermeiden.
- Bei Schuhen ist es wichtig, dass die Zehen nicht eingequetscht werden. Am besten werden Schuhe täglich gewechselt, damit sie "atmen" und trocknen können. Zusätzlich können sie regelmäßig einmal pro Woche mit einem Desinfektionsspray aus der Apotheke behandelt werden, um Bakterien und Pilzen keine Chance zu geben, sich im Schuh einzunisten.
- Im Sommer, speziell bei einer Neigung zu schwitzenden Füßen, sind Schuhe aus atmungsaktiven Materialien zu empfehlen - zum Beispiel aus Leder. Bei Sportschuhen reicht bloßes Lüften oft nicht aus - in vielen Fällen können sie aber in der Waschmaschine gewaschen werden. Wer gerne barfuß in Schuhen geht, kann Einmal- oder Aktivkohle-Sohlen verwenden bzw. öfter auch komplett auf Schuhe verzichten.
- Wenn gar nichts hilft, könnte eine seltene Hyperhidrose, also eine übermäßige Schweißproduktion, oder eine Grunderkrankung wie etwa Diabetes dahinterstecken. Ob das so ist, kann ein Hautarzt feststellen.
- Homöopathisches bei Schweißfüßen: Calcium Carbonicum, Silicea
Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke zur Dosierung beraten.
Apotheker-Tipp
- Achten Sie beim Schuhkauf auf atmungsaktive Materialien wie Leder.
- Verzichten Sie auf Synthetik-Socken. Ideal sind dünne Baumwollsocken.
- Probieren Sie Fußdeos und Fußpuder aus.
- Einlagen saugen den Schweiß auf (regelmäßig wechseln).
- Schuh-Desinfektionsmittel macht Bakterien und Pilzen den Gar aus.
Erste Hilfe bei verdickter Hornhaut
- Wenn schmerzhafte Einrisse in der Hornhaut sind, eignen sich Pflegeprodukte mit heilendem Panthenol oder Keratin, weil sie eine natürliche Schutzschicht bilden. Muss jedoch schon angesammelte Hornhaut entfernt werden, braucht es stärkere Geschütze.
- Bei leichter Hornhaut sprengen Salben mit sogenannten keratolytischen Substanzen wie konzentriertem Harnstoff oder Salicylsäure die verdickten Strukturen auf und können sie bei regelmäßiger Anwendung über mehrere Wochen zum Verschwinden bringen. Zur intensiven Pflege empfiehlt sich eine abendliche Anwendung: Nachdem die Salbe dick aufgetragen wurde, werden Socken angezogen, um die Wirkung zu erhöhen.
- Bei sehr starker Hornhaut können Salben und Cremen nicht mehr tief genug eindringen. Hier müssen die obersten Hautschichten mechanisch abgetragen werden. Bevor es der verdickten Hornhaut an den Kragen geht, sollte man den Füßen ein Fußbad gönnen. Wenn Sie Totes-Meer-Salz hinzufügen, profitieren Sie zusätzlich von einer keimtötenden Wirkung.
- Anschließend werden die abgestorbenen Hautschüppchen vorsichtig mit einem natürlichen Bimsstein, einem Hornhautschwamm aus Muschelkalk oder einer Hornhautfeile abgerubbelt. Hier gilt: weniger ist mehr. Wenn Sie zu viel entfernen, können Sie sich verletzen. Schmerz ist ein klares Anzeichen dafür, dass zu viel Hornhaut entfernt wurde. Darauf reagiert die Haut automatisch mit einem Schutzmechanismus und erzeugt schleunigtst noch mehr Hornhaut.
- Bei dünner Haut kann übrigens bereits ein Fußpeeling ausreichen. Beim Hantieren mit einem Hornhauthobel ist besondere Behutsamkeit geboten. Wer nicht aufpasst, kann sich damit bis in tiefe Hautschichten verletzen. Auch bei der Anwendung elektrischer Hornhautentferner ist Vorsicht geboten - sie können sehr scharf sein.
Entfernen Sie die Hornhaut vorsichtig
- Nachdem die Hornhaut entfernt wurde, sollte eine Fußcreme oder Fußsalbe aufgetragen werden. Fragen Sie diesbezüglich in Ihrer Apotheke nach. Für gewöhnlich enthalten diese Produkte mindestens zehn Prozent Harnstoff. Dieser reguliert die Feuchtigkeit der Haut. Unter den pflanzlichen Helfern spendet besonders Aloe Vera der Haut Feuchtigkeit und unterstützt gleichzeitig den Heilungsprozess.
- Durch diese Prozedur kann die Haut abheilen und elastischer werden. Diese Behandlung kann bis zu zweimal wöchentlich erfolgen. Wenn die Füße aber sehr beansprucht sind, sollte der Gang besser gleich zu einem professionellen Fußpfleger führen.
Erste Hilfe bei Hühneraugen
- Wenn ein Hühnerauge festgestellt wird, sollte der Betroffene zuerst die Ursache beseitigen, damit es nicht immer wieder zurückkehrt. Meist sind es falsche - weil zu enge - Schuhe, eine Fehlstellung der Füße oder eine schlechte Körperhaltung, die uns Hühneraugen bescheren.
- Die Behandlung sieht wie folgt aus: Nach einem warmen Fußbad (ca. 15 Minuten) wird ein Hühneraugenpflaster aufgeklebt oder eine spezielle Tinktur aus der Apotheke aufgetragen. Diese Mittel enthalten in der Regel Salizyl- oder Milchsäure, die das Hühnerauge aufweicht, sodass es später einfacher zu entfernen ist. Das Pflaster wird mehrere Tage hintereinander angewendet, bis sich das Hühnerauge nach einem erneuten warmen Fußbad sanft entfernen lässt.
- Wenn Sie sich für die Tinktur entschieden haben, sollten Sie die umliegende gesunde Haut vor dem Auftragen mit einer Fettsalbe abdecken. Abgesehen davon ist die Prozedur identisch.
- Falls sich das Hühnerauge trotz der Bemühungen nicht lösen lässt, sollte es vom Hautarzt oder einem professionellen Fußpfleger (sog. Podologe) herausgeschnitten werden.
- Homöopathisches bei Hühneraugen: Antimonium crudum
Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke zur Dosierung beraten.
Erste Hilfe bei Blasen
- Am besten wird eine Blase mit einem Blasenpflaster überklebt. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen für die Fersen, Fußballen oder Zehen. Unter dem Pflaster kann die Blase anschließend in Ruhe abheilen. Für gewöhnlich enthalten diese speziellen Pflaster auch Stoffe, die den Schmerz lindern. Bei stark schwitzender, glatter Haut am Fuß kann es sein, dass das Pflaster schlecht hält. Das Problem lässt sich schnell und einfach mit Klebefolie lösen.
- Aufgrund erhöhter Infektionsgefahr sollte ein Aufstechen vermieden werden. Falls eine Blase von selbst platzt, ist es ratsam, sie zu desinfizieren und dann mit einem Pflaster abzukleben. Vorbeugend kann ein Schutzgel aufgetragen werden. Ihr Apotheker berät Sie dazu gerne. Ein Fall für den Arzt wird es dann, wenn sich die Haut rund um die offene Blase rötet, schmerzt oder gelbliche Flüssigkeit austritt - dann könnte die Wunde entzündet sein.
Erste Hilfe bei Fuß- und Nagelpilz
Fuß- und Nagelpilz verschwinden nicht von allein. Ohne Behandlung verschlimmern sich die Symptome. Eine Behandlung ist auch wichtig, um die Ansteckungsgefahr einzudämmen. Im Haushalt sollten alle Socken, Strümpfe, Handtücher und Badvorleger bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Für feine Textilien gibt es eigene Waschlösungen, die das Übel auch bei niedrigen Waschtemperaturen eliminieren. Zusätzlich sollten die Schuhe und der Badezimmerboden mit Sprühdesinfektionsmittel behandelt werden.
In der Apotheke finden Betroffene eine große Anzahl an Anti-Fußpilz- und Anti-Nagelpilz-Mitteln:
Fußpilz:
- Bewährte Wirkstoffe bei Fußpilz sind Clotrimazol, Bifonazol, Naftifin, Terbinafin, Ketoconazol und Miconazol. Es gibt die Produkte in Form von Lösungen, Sprays, Cremes oder als Gel. Im Normalfall ist eine tägliche Anwendung über zwei bis vier Wochen notwendig. Wichtig ist, dass beide Füße behandelt werden, da die Sporen und Pilze bereits gewandert sein können.
- Waschen Sie nach dem Eincremen der Füße Ihre Hände.
- Sprays eignen sich besonders für jene, die Probleme damit haben, ihre Füße zu erreichen und für besonders Eilige. Wichtig ist, dass großzügig und flächendeckend gesprüht wird.
- Wenn der Pilz beseitigt ist, sollten die Füße zur Sicherheit noch mindestens eine Woche lang behandelt werden.
- Sobald aber auch die Fußsohle angegriffen ist, lässt sich der Arztbesuch nicht mehr aufschieben.
Nagelpilz:
- Bei der Behandlung von Nagelpilz ist viel Geduld gefragt. Betroffene Nägel sollten mit wirksamen, apothekenexklusiven Mitteln behandelt werden, um ein Fortschreiten zu verhindern.
- Die lokale Behandlung erfolgt meist mit speziellen Lacken und Lösungen (topische Antimykotika), die tief in die Nagelschicht eindringen können. Deren Wirkstoffe (unter anderem Amorolfin, Bifonacol, Terbinafin, Clotrimazol, Bifonazol) töten gezielt Pilze ab und hemmen ihr Wachstum.
- Den Lack oder die Tinktur sollten Betroffene dünn auftragen. Bei manchen Mitteln muss man das erkrankte Nagelmaterial mit einer Einmal-Feile abtragen, damit der Wirkstoff besser eindringen kann.
- Erst wenn der infizierte Nagel vollständig herausgewachsen ist, kann man von Heilung sprechen.
- Die Therapie dauert mehrere Monate und muss konsequent durchgeführt werden
- Wenn mehr als zwei Nägel oder mehr als zwei Drittel der Nageloberfläche eines Zehs betroffen sind, sollte ein Arzt die Therapie begleiten. Mitunter wird dann zur Behandlung auf Tabletten oder Kapseln zurückgegriffen. Der Wirkstoff erreicht die Nägel dann über die Blutbahn und lagert sich in der Nagelmatrix ein. Eine derartige Therapie muss unter ärztlicher Aufsicht erfolgen und ebenfalls eisern durchgeführt werden. Dann besteht aber auch hier eine nahezu hundertprozentige Aussicht auf Heilung.
Apotheker-Tipp
- Tragen Sie ausschließlich die eigenen Socken, Strümpfe und Schuhe.
- Tragen Sie bequeme Schuhe.
- Tragen Sie ggf. Badeschuhe.
- Gehen Sie nicht barfuß.
- Waschen Sie Ihre Füße täglich.
- Meiden Sie lange Fußbäder.
- Halten Sie Ihre Füße und Nägel sauber und trocken.
- Verwenden Sie bei Mani- und Pediküre nur desinfiziertes Werkzeug.
- Wechseln Sie täglich Ihre Socken und Handtücher.
- Waschen Sie Socken und Handtücher bei 60 Grad.
- Behandeln Sie Ihre Schuhe mit Desinfektionsspray.
Tipps für Diabetiker und Sportler
Diabetiker, Sportler, ältere Menschen und all jene, deren Immunsystem geschwächt ist, sollten besonders auf eine ausreichende Fußpflege achten.
Diabetiker:
- Diabetiker sind für Durchblutungsstörungen anfällig. Vor allem, wenn der Blutzucker über einen längeren Zeitraum nicht richtig eingestellt ist, können Nerven geschädigt und die Durchblutung gestört werden. Eine schlechte Einstellung schwächt außerdem das Immunsystem. In Summe führt das dazu, dass kleine Risse oder Verletzungen schlechter heilen, dass Entzündungen wahrscheinlicher sind, und dass sich Pilze schneller ausbreiten können.
- Wenn Diabetes die Nerven geschädigt hat, kann es passieren, dass Betroffene kleine Verletzungen an den Füßen gar nicht wahrnehmen. Aus solchen banalen Verletzungen können aber mitunter gefährliche Infektionen werden. Und je länger Diabetiker mit der Behandlung warten, desto wahrscheinlicher werden Folgekomplikationen. Das kann bis zum diabetischen Fußsyndrom gehen - einer Diabetes-Spätkomplikation, die mit Geschwüren einhergeht und schlimmstenfalls zur Fußamputation führt.
- Wenn Diabetiker ihre Füße täglich untersuchen und pflegen, können solche gravierenden Komplikationen aber weitestgehend verhindert werden. Es wird empfohlen, die Füße täglich auf rissige, trockene oder verletzte Haut hin zu untersuchen. Schwellungen oder Rötungen sollten auch nicht ignoriert werden.
- Der Verdacht auf Nervenstörungen, Fußpilz, verfärbte Fußnägel oder Wunden am Fuß sollte ernst genommen und mit einem Arzt besprochen werden. Ein diabetischer Fuß ist stets ein Fall für einen Fuß-Spezialisten.
- Gefährdete und Betroffene können so einiges zur Vermeidung oder Besserung der Erkrankung beitragen: ihre Blutzuckerwerte im Auge behalten, gezielte Fußpflege betreiben, auf gut sitzendes Schuhwerk achten und mindestens einmal jährlich zur Vorsorge gehen.
Sportler:
- Sportlich Aktive sind häufiger von Fußleiden betroffen als andere. Durch schlechte Sportschuhe, die den Luftaustausch verhindern, entsteht ein angenehm feuchtes Klima für Pilze und Sporen. Außerdem leiden Ausdauersportler auch aufgrund der hohen Belastung häufiger unter Fußverletzungen.
- Bei geliehenen Bowling-, Ski- oder Eislaufschuhen ist die Ansteckungsgefahr übrigens besonders groß. Denn bei längerem Tragen können die infizierten Hautschuppen die Socken durchdringen - und zwar in beide Richtungen. Deshalb gelten Leihschuhe als Brutstätten für Fußpilz.