Mit gesunder Ernährung und immunspezifischen Mikronährstoffen kann man das Immunsystem unterstützen.
Wer im Herbst und Winter zu Infekten neigt, sollte schon während des gesamten Jahres mit einer ausgewogenen Kost und Nährstoffsupplementen die Abwehrkräfte stärken.
Studien zeigen, dass die immunkompetenten Zellen bei Personen, die über die Wintermonate ein Mikronährstoffpräparat einnehmen, kontinuierlich ansteigen und umgekehrt die Entzündungsparameter um mehr als 50 Prozent abnehmen. Was jedoch am meisten überzeugt, ist eine Reduktion der Krankenstandsdauer von durchschnittlich 6,3 auf 1,5 Krankentage.
Ein funktionsfähiges Immunsystem benötigt neben Eiweiß zum Aufbau essenzieller Immunglobuline ausreichend immunspezifische Mikronährstoffe.
Die wichtigste Gruppe innerhalb der Mikronährstoffe bilden wasser- und fettlösliche Antioxidantien kombiniert mit ausgewählten Spurenelementen. Gemeinsam mit einem Vitamin B-Komplex, essenziellen Fettsäuren sowie den Aminosäuren Glutamin, Cystein und Arginin kann vor allem chronischen Immundefiziten effizient vorgebeugt werden.
Nicht ohne Vitamin C und Bioflavonoide
Vitamin C ist trotz widersprüchlicher Veröffentlichungen nach wie vor einer der bestimmenden Mikronährstoffe im Immungeschehen. Besonders gut wirkt die Kombination mit Bioflavonoiden, wie sie in Acerola-Extrakten, Sanddornsäften oder Johannisbeersaft vorkommen. Wird gleich bei den ersten Erkältungsanzeichen stundenweise hoch dosiertes Vitamin C eingenommen (aufgeteilt rund 10 bis 12 g pro Tag), wird der Krankheitsverlauf drastisch verbessert und die Erkältungsdauer verkürzt. Dennoch darf auf den Synergieeffekt mit weiteren Antioxidantien nicht vergessen werden.
Frisches Obst und Gemüse sind prinzipiell die besten Lieferanten für Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Zusätzlich eingenommen profitiert der Körper vom hohen antioxidativen Potenzial und der immunstimulierenden Wirkung der Bioflavonoide.
In der Natur sind die Flavonoide vor allem für die Farbgebung der Pflanzen verantwortlich und schützen diese vor schädlichen Umwelteinflüssen. Besonders reichhaltig sind rote Trauben, Heidelbeeren, Aronia, Hagebutte, grüner Tee, Zitrusfrüchte und viele mehr. Wichtig zu wissen: das antioxidative Potenzial der Bioflavonoide ist – verglichen mit Vitamin C – rund 20-mal stärker.
Zink und Selen − ein bewährtes Duo
Unter einem Zinkmangel sind sämtliche Parameter des Immunsystems deutlich reduziert. Die Folge sind vermehrte virale und allergisch bedingte Erkrankungen.
Die direkte antivirale Wirkung von Zink macht das Spurenelement vor allem bei Erkältungen interessant. So hemmt es die Vermehrung von Rhinoviren direkt an der Schleimhaut. In der akuten Phase sind Lutsch- oder Brausetabletten zu empfehlen.
Als Prophylaxe eignen sich Zinksalze mit hoher Bioverfügbarkeit (Orotate, Aspartate). In verschiedenen Studien wurde nachgewiesen, dass in der akuten Phase hohe Zinkgaben (30 bis 50 mg pro Tag) die Erkältungsdauer um Tage verkürzen können. Voraussetzung ist, ähnlich wie beim Vitamin C, das rasche Reagieren, sobald die ersten Erkältungsanzeichen zu spüren sind.
Selen sollte ebenfalls stets fixer Bestandteil eines Antioxidantien-Komplexes sein. Auch hier machen hohe Dosierungen in der Prävention wenig Sinn. Entscheidender ist vielmehr das Zusammenspiel mit weiteren antioxidativen Nährstoffen.
B-Vitamine gegen Müdigkeit
Infekte und Erkältungen sind kräfteraubend und von schwerer Müdigkeit begleitet. Ein gut dosierter B-Komplex (80 bis 150 mg B-Vitamine) kurbelt den Zellstoffwechsel an, unterstützt die Regeneration und sorgt für raschere Erholung.
Dabei sind die Vitamine B2, B6, B12 und Folsäure direkt in den Immunprozess involviert.
So zeigt sich ein Mangel an Vitamin B6 in einer verringerten Antikörperproduktion. Ohne Folsäure und Vitamin B12 ist die Neubildung von Abwehrzellen beeinträchtigt und ein Mangel an Niacin schwächt den Organismus im Allgemeinen. Die Folgen: schwache Abwehr und Erschöpfung. Hilfe bietet in diesem Fall die Einnahme von B-Vitaminen und/oder NADH sowie Coenzym Q10.
Vitamin A für die Schleimhaut
Vitamin A hält Haut und Schleimhaut funktionstüchtig. Ist dies nicht der Fall, können Viren und Bakterien die Schleimhautbarriere überwinden und in den Körper eindringen.
Untersuchungen an Kindern zeigten beispielsweise, dass bereits ein leichter Vitamin-A Mangel ein dreifach erhöhtes Risiko für Infekte der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes zur Folge hat.
Vitamin D fürs Immunsystem
Untersuchungen zeigen eindrucksvoll, dass unter einem Vitamin-D-Mangel die Anfälligkeit für Infektionen der oberen Atemwege erheblich steigt.
Vitamin D senkt nicht nur die Infektiosität von Erkältungsviren sondern aktiviert gleichzeitig die körpereigenen Abwehrzellen. Vor allem in den Wintermonaten sollte also auf die zusätzliche Vitamin-D-Dosis nicht vergessen werden.
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Eisen – ja oder nein?
Unter einem Eisenmangel leidet die Aktivität der körpereigenen Fresszellen sowie die Antikörperbildung. Andererseits kann eine hohe unkontrollierte Eisenzufuhr über lange Zeit das Wachstum von Bakterien sogar unterstützen.
Eiseneinnahmen über 20 mg/Tag sollten daher nur auf Basis eindeutiger Laborwerte empfohlen werden.
Gut zu wissen:
- Besonders empfehlenswert ist der Verzehr von frischem Obst und Gemüse.
- Weitere exzellente Vitamin- und Mineralstoffquellen sind Nüsse, Bierhefe, Weizenkeime, Keimlinge, Hülsenfrüchte und hochwertige Pflanzenöle.
- Abzuraten ist gerade bei Infektanfälligkeit von einseitigen Diäten und Fast-Food-Ernährung.