Husten, Schnupfen und Heiserkeit machen uns Jahr für Jahr das Leben schwer. Es gibt aber zahlreiche Mittel zur Linderung der Beschwerden.
Herbst- und Winterzeit ist Erkältungszeit. Und während sich typische Erreger wie Rhino- und Adenoviren munter vermehren, stellt sich für Betroffene vor allem in Pandemiezeiten die Frage: Was kann ich selbst gegen Schniefnase und Co. unternehmen?
Je stärker das Immunsystem, desto besser ist der Körper gegen Eindringlinge gewappnet. Ein gutes Fundament bildet eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst. Der Verzicht auf zu viel Zucker und Salz wirkt sich ebenfalls günstig auf unsere Abwehrkräfte aus.
Ergänzend kann moderate körperliche Bewegung empfohlen werden. Das können zum Beispiel tägliche Spaziergänge an der frischen Luft oder Entspannungsübungen wie Yoga sein. Selbstverständlich auch Joggen, Walken, Schwimmen oder was Ihnen sonst noch so alles einfällt − Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Hin und wieder benötigt unser Immunsystem jedoch einen Schubs in die richtige Richtung. In besonders anspruchsvollen Zeiten kann es deshalb hilfreich sein, unseren Abwehrkräften aktiv unter die Arme zu greifen.
Seit Langem bewährt haben sich die immunstimulierenden Arzneipflanzen Echinacea und Kapland-Pelargonie. Letztere kann sogar bei einjährigen Kindern eingesetzt werden. Die Extrakte dieser Pflanzen fördern die Aktivität und Bildung von Fresszellen, welche wiederum Bakterien und Viren unschädlich machen.
Rosenwurzelstock-Extrakte wirken hingegen adaptogen – das heißt, dass der Körper auf schädliche Einflüsse besser reagieren und sich wehren kann.
Ist Ihre Ernährung nicht optimal oder fällt es Ihnen schwer, Abwechslung auf den Teller zu bringen? Dann ist ein Multivitaminpräparat die richtige Wahl. Die enthaltenen Mikronährstoffe stellen die ordnungsgemäße Funktion der körperlichen Abwehr sicher, die insbesondere in der Erkältungszeit auf ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente angewiesen ist.
Erkältung oder Grippe?
Erkältungskrankheiten werden von Medizinern als grippaler Infekt bezeichnet. Durchschnittlich erkranken Erwachsene etwa zwei- bis fünfmal pro Jahr, Säuglinge und Kleinkinder können sich aufgrund ihres noch nicht ausgereiften Immunsystems mitunter auch bis zu zwölfmal jährlich anstecken.
In der Regel treten bereits zwölf Stunden nach dem Kontakt mit auslösenden Krankheitserregern erste Symptome auf. Üblich sind eine zuerst rinnende, später verstopfte Nase, Heiserkeit und Halsschmerzen sowie lästiger Husten.
Der wesentliche Unterschied zur Echten Grippe (Influenza) liegt darin, dass diese sich mit plötzlich hohem Fieber (bis zu 40 °C), Schüttelfrost und starken Gelenk- beziehungsweise Gliederschmerzen präsentiert.
Was hilft bei Husten?
Husten ist im Grunde genommen ein wirkungsvoller Schutz- und Reinigungsmechanismus und für den Abtransport von Fremdstoffen aus den Atemwegen zuständig. Er ist also ein wichtiger Teil der körpereigenen Abwehr. Leider kann Husten sehr quälend sein oder nach einiger Zeit seinen eigentlichen Nutzen verlieren.
Zu Beginn einer Erkältung ist der Husten fast immer trocken. Das Geräusch ist bellend, der Hals gereizt. In diesem Stadium empfehlen sich schleimbildende Arzneipflanzen wie Malve, Eibisch, Spitzwegerich und Isländisch Moos. Sie bedecken die freiliegenden Hustenrezeptoren mit einer Schleimschicht und beruhigen auf diese Weise den Hustenreiz. Es stehen sowohl Säfte als auch Lutschtabletten zur Verfügung. Teeliebhabern sei zudem das umfangreiche Angebot an offenen Teesorten in der Apotheke ans Herz gelegt. Erkundigen Sie sich doch beim nächsten Besuch über passende Teemischungen gegen trockenen Husten. Es gibt auch synthetische Hustenstiller für die Selbstmedikation ab sechs Jahren − fragen Sie Ihren Apotheker.
Mit der Zeit geht der trockene Husten schließlich in einen produktiven Husten mit Auswurf über. Üblicherweise spürt man dies am zunehmenden Druckgefühl im Brustkorb. Nun sind schleimlösende, auswurffördernde Maßnahmen gefragt. Pflanzlich sind Primelwurzel, Thymian, Efeu und Mischdestillate mit Cineol gut untersucht und teilweise sogar in der Schwangerschaft und Stillzeit erlaubt.
Alternative Behandlungsmöglichkeiten sind beispielsweise Homöopathika mit Drosera und Belladonna oder die Schüßler Salze Nr. 2, 4, 6 und 8.
Was hilft bei Schnupfen?
Schnupfen ist die häufigste Infektionskrankheit der Atemwege und tritt in rund 80 Prozent aller grippalen Infekte auf. Ähnlich dem Husten handelt es sich um eine körpereigene Abwehrreaktion, um eingedrungene Keime aus dem Körper zu befördern. Das Nasensekret ist zu diesem Zweck reich an Immunzellen, welche die Krankheitserreger bekämpfen.
In der Regel ist Erkältungsschnupfen klar und wässrig (Fließschnupfen). Nach einigen Tagen wird das produzierte Sekret zunehmend dickflüssiger, was die Nasenatmung erheblich behindert. Verkompliziert wird die Angelegenheit, wenn sich das Sekret in den Nasenhöhlen sammelt und die Belüftung der Nasennebenhöhlen unterbleibt. Die angeschwollenen Nebenhöhlen schwellen in der Folge an und erzeugen ein Druckgefühl, das vorwiegend beim Bücken auffällt.
Klassische Nasensprays enthalten abschwellende Wirkstoffe. Sie verengen die Blutgefäße der Nasenschleimhäute und erleichtern auf diese Weise das Atmen. Allerdings sollten derartige Sprays wegen der raschen Gewöhnung lediglich kurzfristig zur Anwendung kommen.
Für die Pflege eignen sich Meerwasser-Nasensprays mit Inhaltsstoffen wie Dexpanthenol oder Hyaluronsäure.
Aus dem Pflanzenrepertoire sind unter anderem die Schleimlöser Sauerampferkraut, Holunderblüten, Eisenkraut und Enzianwurzel erprobt. Bei häufig wiederkehrenden Atemwegsinfekten bietet sich darüber hinaus eine Prophylaxe mit geeigneten Bakterienkulturen an.
Was hilft bei Halsschmerzen?
Kratzgefühl oder Schmerzen im Hals sind bei Erkältungen nichts Ungewöhnliches. Die eindringenden Viren schädigen die Schleimhäute und provozieren damit eine lokale Entzündungsreaktion. Ergebnis sind ein strapazierter Rachen sowie Probleme beim Sprechen und Schlucken.
Sind die tieferen Rachenabschnitte betroffen, sollte vorzugsweise ein Spray gewählt werden; der vordere Gaumenbogen verhindert eine effektive Benetzung des Rachens mit Gurgellösungen beziehungsweise Lutschtabletten.
Das stetig größer werdende Angebot diverser Hals- und Rachenmedikamente macht einem die Auswahl nicht gerade einfach. Grundsätzlich werden Desinfizientien, die vor allem zu Beginn der Beschwerden zur Anwendung kommen, Entzündungshemmer bei Schluckbeschwerden, Lokalanästhetika und Schleimdrogen bei Gereiztheit sowie Meerwasser, Hyaluronsäure und Dexpanthenol zur Pflege und Befeuchtung unterschieden.
Für den korrekten Gebrauch sollten Lutschtabletten langsam gelutscht und nicht zerbissen werden. Vor dem Gurgeln ist es vorteilhaft, den Mund mit klarem Wasser zu spülen, um anionische Substanzen auszuschwemmen, die ansonsten die Wirksamkeit der Lösung beeinträchtigen könnten.