Ohr, Mund, Achsel, Stirn oder Po – Wann die Messwerte besonders genau sind und welche Methode die angenehmste ist.

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Ein gesunder Mensch hat eine Normaltemperatur von 36 bis 38 °C, wobei diese im Tagesverlauf schwanken kann. Bei einer Körpertemperatur von mehr als 38 °C spricht man von Fieber. Es handelt sich hierbei um einen natürlichen Abwehrmechanismus unseres Körpers gegen Krankheitserreger.

Die Körpertemperatur kann an verschiedenen Körperstellen und mit unterschiedlichen Methoden gemessen werden. Am genauesten ist die rektale Messung, also im Po. Bei den anderen Methoden gibt es leichte Abweichungen.

Glas- und Digitalthermometer

Fieberthermometer Klassisch - © Shutterstock
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Das Glasthermometer ist preiswert und liefert eine sehr genaue Messung. Die Messzeit ist mit mehreren Minuten aber relativ lang und man sollte vorsichtig damit umgehen, weil es zerbrechlich ist. Heutzutage enthalten Glasthermometer übrigens kein Quecksilber mehr, sondern andere Stoffe, die sich bei Wärme ausdehnen.

Fieberthermometer Cover - © Shutterstock
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Ein Digitalthermometer ist ebenfalls preiswert und liefert eine genaue Messung. Da es nicht aus Glas gefertigt ist, besteht auch keine Bruchgefahr. Die Messung dauert ca. eine Minute.

Wie wird das Fieber gemessen?

  • Eine rektale Messung (im Po) ist sehr genau, wird aber von vielen Menschen als unangenehm empfunden und ist deshalb eher unbeliebt. Der hier gemessene Wert kommt der Körpertemperatur am nächsten. Bei Kindern bis drei Jahren wird zu dieser Methode geraten. Dabei sollte das Thermometer etwa ein bis zwei Zentimeter eingeführt werden. Fetten Sie das Thermometer vorher ein (etwa mit Vaseline).
  • Bei der Messung unter der Achselhöhle sollte man darauf achten, dass das Thermometer nicht verrutscht oder herausfällt. Diese Art eignet sich ab dem Schulalter. Die gemessene Temperatur liegt etwa 0,5 °C unter dem tatsächlichen Wert.
  • Die orale Messung eignet sich bei Kindern ab dem Schulalter. Jüngere könnten auf das Thermometer beißen und sich verletzen. Legen Sie die Spitze des Thermometers unter die Zunge und atmen Sie während der Messung durch die Nase (wählen Sie bei Schnupfen eine andere Messmethode). Auch hier liegt die gemessene Temperatur ca. 0,5 °C unter dem tatsächlichen Wert. Vor der Messung sollte man ca. zehn Minuten nichts essen oder trinken.

Achtung:

Lesen Sie sich stets die Gebrauchsanleitung des jeweiligen Fiebermessgeräts durch.

Ohrthermometer

Fieberthermometer Ohr - © Shutterstock
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Ein Ohrthermometer ist vergleichsweise teuer, braucht aber nur wenige Sekunden für die Messung. Um eine Fehlmessung zu verhindern, muss auf die genaue Platzierung des Ohrthermometers geachtet werden. Die gemessene Temperatur liegt etwa 0,5 °C unter dem tatsächlichen Wert.

Wie wird das Fieber gemessen?

Bei der Messung am Ohr wird ein Infrarotthermometer verwendet. Das Ohr wird leicht nach hinten und nach oben gezogen. Wird das Gerät im falschen Winkel gehalten, können ungenaue Werte herauskommen. Es gibt bereits Geräte, die eine falsche Messung erkennen.

Diese Methode ist ungünstig, wenn der Gehörgang mit Ohrenschmalz verlegt ist. Falls der Erkrankte vor dem Messen auf dem Ohr lag, sollte er zehn Minuten mit der Messung warten (bis es nicht mehr erwärmt ist).

Stirn- bzw. Schläfenthermometer

Fieberthermometer Stirn - © Shutterstock
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Ein Stirn- bzw. Schläfenthermometer ist relativ teuer, braucht aber nur wenige Sekunden für die Messung und wird vom Erkrankten nicht als unangenehm empfunden.

Wie wird das Fieber gemessen?

Diese Art der Fiebermessung ist sehr angenehm und schnell. Man misst entweder mittels Infrarotsensor die Temperatur, indem man das Gerät an die Stirn oder Schläfe anlegt oder sogar berührungslos. Vor der Messung sollte die Stirn von Schweiß befreit werden, um eine genaue Messung zu erhalten. Bei dieser Messmethode kann es jedoch ebenfalls zu fehlerhaften Messungen kommen.

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