Egal ob Grippe, Coronavirus, oder der „banale“ Schnupfen. Mikroorganismen können sich innerhalb kürzester Zeit verbreiten. Wie begrüßt man sich während einer Pandemie – und wie lange überlebt eigentlich so ein Virus?
1. Abstand halten
Viren haben keine Flügel, sie können nicht selbstständig von Mensch zu Mensch fliegen. Bei der Verbreitung sind sie deshalb auf unsere Unachtsamkeit angewiesen. Abstand halten, soziale Kontakte reduzieren und so wenig Hände wie möglich zu schütteln, ist deshalb eine ganz wichtige Präventionsmaßnahme – egal, ob die Grippe umgeht, ein Magen-Darm-Virus die Runde macht oder sich eine Corona-Pandemie abzeichnet. Auch wichtig: Möglichst nicht mit den Händen ins Gesicht greifen.
2. Keimschleuder Handfläche
Die klassischen Grippe-, Erkältungs- und Coronaviren verbreiten sich vor allem durch direkten Körperkontakt beim Küssen und Umarmen, durch Anhusten oder Niesen. Doch der größte Risikofaktor scheinen unsere Hände zu sein.
Experten schätzen, dass 80 Prozent der Infektionen durch Händeschütteln übertragen werden. Zusätzlich kann ein Infizierter über seine Hände praktisch alles kontaminieren, was er berührt, wie zum Beispiel Türklinken.
3. Begrüßen – aber wie?
Derzeit gilt es sicher nicht als unhöflich, sich nicht die Hände zu geben. Per Handschlag werden die Viren übertragen. Eine Alternative ist der „Ebola-Gruß“. Während der afrikanischen Ebola-Epidemie berührte man sich kurz mit dem Ellenbogen, anstatt ausgiebig Hände zu schütteln. Noch sicherer ist der Namaste-Gruß.
4. Wie lange überleben Viren eigentlich?
Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und können sich nur innerhalb von Zellen vermehren. Sie dringen in Zellen ein und verwenden diese als Wirtszellen. Wird aber keine Wirtszelle gefunden, sterben sie nach einer gewissen Zeit ab. Trotzdem können sie auch außerhalb des Körpers ansteckend bleiben. Wie lange sie infektiös sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
- Coronaviren: überleben etwa 3 Tage auf Edelstahl und Kunststoffen, in Ausnahmefällen auch bis zu 9 Tage, auf Papier 24 Stunden, in der Luft bis zu 3 Stunden. Es gibt viele verschiedene Coronaviren – manche lösen nur eine harmlose Erkältung aus, andere können zum Beispiel zu schweren Atemwegserkrankungen führen (etwa der Erreger SARS-CoV-2, besser bekannt als „neuartiges Coronavirus“).
- Grippeviren: sind außerhalb des Körpers 2 Tage infektiös, in Ausnahmefällen bis zu 2 Wochen.
- Schnupfenviren: bleiben zwischen 1 Tag und 1 Woche ansteckend.
- Herpesviren: halten sich auf Textilien (Handtücher, Kleidung) bis zu 2 Tage, auf harten Oberflächen mehrere Wochen.
- Noroviren (Durchfallerkrankung): sind bis zu einer Woche z. B. über Gegenstände, die zuvor von einer infizierten Person berührt wurden, übertragbar.
5. Richtiges Verhalten beim Husten und Niesen
Beim Husten und Niesen können infektiöse Tröpfchen einige Meter in die Umgebung katapultiert werden. Es gilt als höflich, sich dabei die Hand vor den Mund zu halten. In Folge können die infektiösen Partikel aber über die Hand auf Gegenstände oder beim Händeschütteln übertragen werden.
Um die Infektionsgefahr für andere zu verringern, sollte besser in ein (Papier-)Taschentuch geniest oder gehustet werden. Zur Not tut es auch die Armbeuge. Wichtig: Drehen Sie sich dabei immer von Ihrem Gegenüber weg.
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6. Ans Händewaschen denken
Die deutsche Bundeszentrale (BZgA) für gesundheitliche Aufklärung rät, die feuchten Hände mit ausreichend Waschlotion rundherum mindestens 20 bis 30 Sekunden gründlich einzuseifen und anschließend mit warmem Wasser abzuspülen.
Wie lange sind 30 Sekunden? Länger, als man denkt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt als Eselsbrücke, zweimal hintereinander„Happy Birthday“ zu singen.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für sorgfältiges Händewaschen finden Sie an dieser Stelle.
7. Das ist bei der Händedesinfektion zu beachten:
Zuhause bzw. im privaten Alltag ist gründliches Händewaschen mit Seife vollkommen ausreichend. Händedesinfektion macht zum Beispiel dann Sinn, wenn man unterwegs ist und keine Möglichkeit hat, sich die Hände mit Seife zu waschen.
Händedesinfektionsmittel wird in die trockenen Hände gerieben. Wichtig ist es, ausreichend von dem Mittel zu verwenden: Hände und Handgelenke sollten gut damit benetzt sein. Man reibt die Innen- und Außenflächen der Hände sowie Finger und Fingernägel gründlich damit ein und lässt das Mittel 30 Sekunden lang einwirken. Anschließend sollen die Hände nicht abgewaschen werden.
Erst gründlich die Hände mit Seife waschen und danach ordentlich desinfizieren? Besser nicht! Denn Seifenreste an den Händen neutralisieren die Wirkung zahlreicher Desinfektionsmittel. Also besser mehrmals am Tag die Hände gründlich waschen.