Die Heilpflanze ist auch unter dem Namen Tormentill bekannt. Der Wurzelstock wird im Frühling oder im Herbst gesammelt. Nach der Reinigung werden die Wurzeln getrocknet.

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Die frisch ausgegrabene Wurzel der Blutwurz (Potentilla Erecta) färbt sich blutrot, sobald sie mit Sauerstoff in Kontakt kommt. Auch die Tinktur und der Tee aus bereits getrockneten Wurzeln bekommen eine deutlich rote Färbung. Das faszinierte die Menschen seit jeher und führte neben der Tatsache, dass die Wurzel leicht blutstillend wirkt, zu dem Namen der Heilpflanze.

Aber Blutwurz kann noch viel mehr. Bereits Hildegard von Bingen hat im 12. Jahrhundert Blutwurztee gegen Durchfall empfohlen. Die in der Wurzel reichlich enthaltenen Gerbstoffe reagieren mit den Schleimhäuten im Darm, machen diese unempfindlicher gegenüber Reizungen und bilden oberflächlich eine Art Schutzschicht. Dadurch können krankheitserregende Keime schlechter in das Gewebe eindringen und Entzündungen werden gemildert. Dem Extrakt der Blutwurz wurden darüber hinaus auch antibakterielle und antivirale Effekte nachgewiesen, die zweifellos die Wirkung unterstützen.

Da die Gerbstoffe die genannten Effekte nicht nur im Darm, sondern auch im Mund- und Rachenraum entfalten, hilft Blutwurz als Spülung oder Gurgellösung auch bei Zahnfleischentzündungen, Aphten oder Halsschmerzen. Anwendbar ist Blutwurz entweder als Tee oder in Form einer etwas verdünnten Tinktur.

Tipps zur Anwendung:

Die empfohlene Tagesdosierung für Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren beträgt dreimal täglich 1 Teelöffel (1,5 g) der getrockneten Wurzel als Tee oder 20 Tropfen der Tinktur verdünnt in einem halben Glas Wasser.

Da es sich um eine Wurzel handelt, muss sie für einen Tee in Form einer Abkochung – zehn Minuten köcheln lassen – zubereitet werden. Auch eine selbst zubereitete Tinktur muss aufgrund der schwer wasserlöslichen Gerbstoffe mit 70 Prozent Alkohol angesetzt werden, ist als solche aber auch in Ihrer Apotheke erhältlich.

Achtung:

Blutwurz ist allgemein gut verträglich, allerdings kann diese in großen Mengen bei empfindlichen Personen zu Magenbeschwerden und Erbrechen führen.