Die nach Zitrone duftende Melisse (Melissa officinalis) findet bereits seit Jahrhunderten in der europäischen Pflanzenheilkunde Anwendung. Neben beruhigenden Effekten wirkt die Melisse auch antiviral, beispielsweise gegen den Erreger der Fieberblasen.
Melisse wirkt nachweislich beruhigend, angstlösend und schlafanstoßend. Deshalb eignet sich diese Pflanze besonders bei Unruhezuständen und bei Einschlafstörungen. Im Mittelalter wurde Melisse auch bei nervösen Herzbeschwerden angewandt. Hildegard von Bingen nannte sie deshalb im 12. Jahrhundert auch „Herztrost“. Für die beruhigende Wirkung der Melissenblätter dürfte das nur in kleinen Mengen enthaltene ätherische Öl (0,3 %), mit den nach Zitrone riechenden Hauptbestandteilen Citronellal und Citral sowie Flavonoiden verantwortlich sein.
Das wässrige Melissenextrakt konnte in klinischen Tests auch erfolgreich bei Fieberblasen verwendet werden. Die in den Blättern vorkommende Rosmarinsäure wirkt nämlich antiviral, auch gegen das für Fieberblasen verantwortliche Herpes-simplex-Virus. Fieberblasen, so zeigte eine Untersuchung, heilen dadurch schneller ab. Eine Fieberblasencreme mit einem standardisierten Extrakt aus den Melissenblättern erhalten Sie in Ihrer Apotheke.
Anwendungstipps:
Neben der beruhigenden Wirkung wirkt die Melisse, als Tee getrunken, auch blähungstreibend, appetitanregend und krampflösend, weshalb sie auch bei Verdauungsproblemen sinnvoll sein kann.
Für eine optimale Wirkung sollten Erwachsene zwei- bis dreimal täglich eine Tasse Tee mit je 2 bis 3 TL Melissenblätter (ca. 1,5 g) trinken.
Dabei eignen sich Melissenblätter auch in der Kombination mit der ebenfalls beruhigend wirkenden Baldrianwurzel, um letztere geschmacklich etwas aufzuwerten.