Liebstöckel, auch bekannt als „Maggikraut“, ist eine traditionsreiche Heil- und Gewürzpflanze, deren Anbau in Europa seit dem 9. Jahrhundert dokumentiert ist. Bis heute wird dieser sowohl in der Küche als auch in der Phytotherapie geschätzt.

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Botanischer Steckbrief

(Levisticum officinale Koch)
Liebstöckel, eine krautige Staude aus der Familie der Doldenblütler, erreicht eine Höhe von bis zu 2 Metern und stammt ursprünglich aus den Bergregionen Irans und Afghanistans. Ihre markante kräftige Pfahlwurzel trägt zwei- bis dreifach gefiederte Blätter, die an einer dicken, röhrigen Grundachse mit aufrecht abstehenden Seitentrieben ansetzen. Die kleinen, blassgelben Blüten sind in großen, gewölbten Doppeldolden angeordnet und entwickeln 5 bis 7 mm lange Früchte, die nach der Reife in zwei Teilfrüchte zerfallen.

Die gesamte Pflanze riecht sehr aromatisch. Er erinnert u. a. an ein bekanntes Suppengewürz, auch wenn dieses eigentlich gar keinen Liebstöckel enthält. Dennoch ist dem Liebstöckel bis heute der Name „Maggikraut“ geblieben. Liebstöckel wurde bereits im Mittelalter darüber hinaus medizinisch verwendet. Hildegard von Bingen empfahl es z. B. bei Halsbeschwerden. Die wirksamkeitsbestimmenden und für den typischen aromatischen Geruch verantwortlichen Inhaltsstoffe des Liebstöckels sind die Komponenten des ätherischen Öls.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass das ätherische Öl von Liebstöckel starke antibakterielle Effekte gegen verschiedene Bakterienstämme einschließlich Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa zeigt. Es fördert auch die Wasserausscheidung über die Niere und wirkt krampflösend. Weitere Untersuchungen deuten darauf hin, dass Liebstöckel helfen kann, die Bildung von Nierensteinen zu reduzieren. In Kombination mit anderen Kräutern wie Rosmarin und Tausendgüldenkraut hat sich Liebstöckel in klinischen Studien als wirksam bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen erwiesen und konnte den Einsatz von Antibiotika reduzieren.

In der Volksmedizin wird es darüber hinaus auch als verdauungsförderndes und blähungstreibendes Mittel eingesetzt und findet Anwendung bei Atemwegserkrankungen. Liebstöckel ist im Allgemeinen gut verträglich, sollte jedoch bei Nierenentzündungen gemieden werden.

Dosierung

Liebstöckel richtig anwenden

Die empfohlene Tagesdosis für Tee liegt bei 4 bis 6 g getrockneter, zerkleinerter Wurzel, verteilt auf zwei Tassen täglich. Für eine effektive Durchspülungstherapie sollten zusätzlich mindestens 2 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt getrunken werden. Es kann auch hilfreich sein, die Wurzel für Teemischungen mit anderen wassertreibenden Heilpflanzen wie Birkenblättern, Brennnessel, Hauhechelwurzel oder Schachtelhalm zu mischen.

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