Paul, 3 Jahre alt, wacht nachts öfter auf und weint. Seine Mutter bemerkt außerdem, dass er sich am Po kratzt. Sie hat sofort einen Verdacht, der sich bei der Untersuchung bestätigt: Würmer. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, sich selbst und Ihre Lieben vor diesen zu schützen. Hier ein Überblick über die häufigsten Parasiten im Kleinkind- und Jugendalter.
Ein Drittel der Kleinkinder sind hierzulande zumindest einmal in ihrem Leben von einer Wurmerkrankung befallen. Zum Glück sind die meisten der in unseren Breitengraden auftretenden Arten harmlos. In tropischen Gebieten gibt es nämlich Würmer, die zu schwerwiegenden Erkrankungen führen können.
Symptome für einen Befall können Bauchschmerzen, Blähungen, Juckreiz am After, Gewichtsabnahme und Abgeschlagenheit sein. Die Infektion erfolgt von der Hand in den Mund − also am Spielplatz in der Sandkiste, von verseuchtem Gemüse, von der Erde etc. Danach wachsen die Würmer aus den Larven im Verdauungstrakt der Kinder. Im Stuhl können Sie Eier, Würmer oder Wurmteile entdecken.
Welche Vertreter sind verbreitet?
1. Madenwürmer sind die häufigste Wurmart bei Kindern. Festgestellt wird das durch einen Klebestreifen, der vorsichtig am After angebracht wird − so können die Wurmeier nachgewiesen werden. Therapeutisch wird einmalig ein Wurmmittel verabreicht.
2. Fadenwürmer werden v. a. durch mit Tierkot verschmutzte Erde übertragen und können über den Dünndarm in die Blutbahn gelangen. Es werden v. a. Leber und Lunge befallen, was zu Müdigkeit und Darmbeschwerden führen kann. Manche Personen bleiben aber lange symptomlos. Die Diagnose wird über eine Blutabnahme gestellt.
Der frühe Vogel verhindert den Wurm
Damit es zu keiner Wurmerkrankung kommt, sollte Ihr Kind keine Erde oder Sand in den Mund stecken. Schneiden Sie die Fingernägel kurz und waschen Sie nach dem Spielplatz die Hände gründlich. Lassen Sie auch Hund und Katze regelmäßig entwurmen.
Hilfe – Lausalarm!
Kopfläuse befallen das Haar und die Kopfhaut. Besonders häufig kommen sie bei Kindern vor. Eine ausgewachsene Kopflaus ist ca. 3 mm groß, mit einem länglichen, bräunlichen Körper. Die Eier werden vom Muttertier ganz nah an die Kopfhaut geklebt. Die Hülle des Eis wird auch Nisse genannt. Es kommt zum Juckreiz an der Kopfhaut und Rötungen und Kratzspuren v. a. am Hinterkopf und hinter den Ohren. Der Befall erfolgt durch engen Körperkontakt und betrifft die Kinder im Kindergarten- und Schulalter. Es gibt keine Verbindung zwischen Kopfläusen und mangelnder Hygiene oder einem niedrigen sozialen oder wirtschaftlichen Status.
Aus die Laus
Es können verschiedene Mittel zum Einsatz kommen. Wichtig ist, dass ein Läuseshampoo angewandt wird. Danach sollten die Haare mit eigenen Nissenkämmen sorgfältig ausgekämmt werden. Dieser Vorgang muss nach drei Tagen wiederholt werden. Kleidung und Bettwäsche sollten gewechselt und gewaschen werden. Nicht waschbare Teile oder Kleidung können für zwei Wochen luftdicht verpackt werden.
Winzig und doch gefährlich: Zecken
Zecken können eine Vielzahl von Infektionskrankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose übertragen. Sie kommen praktisch überall vor, wo es Pflanzen gibt − auch in Parks in der Stadt. Aktiv werden die Parasiten ab einer Temperatur von etwa 8 °C. Abhängig von Art und Stadium kann man Zecken jedoch das ganze Jahr über finden – auch in großen Höhen! Besonders aktiv sind sie im Frühling und Herbst.
Wichtig ist, dass Sie die Haut Ihres Kindes nach einem Ausflug im Grünen auf Zecken untersuchen und diese, wenn möglich, ganz entfernen. Ergreifen Sie die Zecke mit einer feinen, spitzen Pinzette knapp über der Haut und ziehen Sie sie langsam unter gleichmäßigem Zug heraus. Dann sollte die Bissstelle für mindestens zwei Wochen beobachtet werden, um eine Veränderung frühzeitig zu erkennen. Sollte hier ein kreisrunder Ring entstehen, kann das ein Hinweis auf Borreliose sein. Dann suchen Sie am besten umgehend Ihren Kinderarzt auf.
Autorin: Susanne Skriboth-Schandl
Der richtige Zeckenschutz
- Die FSME-Impfung ist die beste Prävention. Kinder können ab dem ersten Geburtstag geimpft werden.
- Setzen Sie auf gutes Schuhwerk und lange Hosen. Am besten, Sie stecken die Hosenbeine in die Socken.
- Insektenabwehrmittel (Wirkstoffe wie z. B. DEET oder Icaridin) überdecken Körpergerüche, die den Zecken das Nahen eines möglichen Wirtes signalisieren. Zu beachten ist ihre Wirkdauer von maximal vier Stunden.