Forschende der Universität Zürich haben soziokulturelle Faktoren identifiziert, die das Suizidrisiko bei Männern erhöhen.
Die Suizidrate bei Männern sei global etwa 2- bis 4-mal so hoch wie bei Frauen. Bei Männern werde das Risiko oft zu spät erkannt. Für die im Fachjournal „Heliyon“ publizierte Studie füllten knapp 500 Männer Fragebögen aus.
- 60 Prozent sind „Egalitäre“, für sie spiele Konformität mit traditionellen Maskulinitätsideologien keine wesentliche Rolle.
- „Player“ (ca. 15 Prozent) haben ein Bild von Männlichkeit, das sich vor allem in einer patriarchalischen Einstellung manifestiert. Sie legen Wert darauf, viele Sexualpartnerinnen zu haben und als heterosexuell wahrgenommen zu werden.
- 25 Prozent der Befragten sind „Stoiker“. Sie weisen in Faktoren wie der Kontrolle von Emotionen, Eigenständigkeit und Risikobereitschaft eine starke Konformität mit traditionellen Normen auf. Stoiker haben im Vergleich zu den Egalitären ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Suizidversuche. „Gerade in einer belastenden Situation oder einer psychischen Krise bilden die Einstellungen (‚Ich darf meine Gefühle nicht zeigen und ich muss meine Probleme alleine lösen‘) der Stoiker eine sehr problematische Kombination“, so die Autor:innen.