Eine Erkrankung der Leber kann verschiedene Ursachen haben und zu unterschiedlichen Symptomen führen, wie etwa zu schlechtem Allgemeinbefinden oder Oberbauchbeschwerden. Vor allem die nicht-alkoholische Fettleber wird immer häufiger und zu einem zunehmenden Problem für die Gesundheit vieler Menschen.

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Die Leber befindet sich im rechten Oberbauch. Innerhalb der Leber laufen verschiedenste Prozesse ab, welche z. B. die Entgiftung, die Verdauung, den Energiehaushalt, die Hormonbildung, die Blutgerinnung etc. beeinflussen. Grundsätzlich ist die Leber ein sehr robustes Organ und erholt sich schnell nach Überlastungen. Wird z. B. durch einen Unfall ein Teil der Leber beschädigt, übernimmt der restliche Teil die gesamte Arbeit. Die Leber besitzt eine enorme Regenerationsfähigkeit, die trotzdem ihre Grenzen hat.

Allgemeine Symptome, die bei Leberbeschwerden auftreten können, sind Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Leistungsabfall, Verdauungsbeschwerden, Oberbauchschmerzen bzw. ein Druckgefühl im Oberbauch oder auch Juckreiz. Bei einem bestehenden Leberschaden kommt es zur Gelbfärbung der Haut oder Bindehaut der Augen, zur Dunkelfärbung des Harns und Entfärbung des Stuhls. Die Ursachen für Lebererkrankungen reichen von Infektionen über die Einnahme von Medikamenten, den Konsum von Alkohol, Umweltgifte bis hin zu einer übermäßigen Ernährung mit Fett und Zucker.

Grundsätzlich ist es wichtig, den Auslöser für die Leberprobleme zu identifizieren und zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Zu den allgemeinen Tipps bei erhöhten Leberwerten gehören der Verzicht auf Alkohol, täglich nicht mehr als 60 g Fett zu sich zu nehmen, Medikamente nur nach ärztlicher Rücksprache einzunehmen und eine Stressreduktion.

Nicht-alkoholische Fettleber

Ein besonderes Problem der heutigen Zeit ist die nicht-alkoholische Fettleber (NAFL). Sie stellt die häufigste Lebererkrankung dar, wobei immer mehr Erwachsene, aber auch übergewichtige Kinder betroffen sind. Bei der NAFL handelt es sich um eine Verfettung der Leberzellen. Die Hauptursache dafür stellt das metabolische Syndrom dar. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Übergewicht, hohem Blutdruck, erhöhten Blutfettwerten und erhöhten Blutzuckerwerten.

Verursacht werden diese Symptome und somit auch die NAFL vor allem durch eine ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Das bedeutet, dass sowohl fett- als auch zuckerreiche Nahrungsmittel eine NAFL begünstigen, indem der Körper das entstehende Fett auch in der Leber ablagert. Zu den auftretenden Beschwerden einer NAFL gehören oben genannte Symptome. Die Diagnose erfolgt hauptsächlich über eine Ultraschalluntersuchung sowie über die Leberwerte im Blutbild. Aus einer nicht behandelten NAFL kann sich eine Leberentzündung (NASH) entwickeln, welche in weiterer Folge zu einer Vernarbung des Lebergewebes sowie zu einer Zirrhose und Krebs führen kann.

Bei einer Leberzirrhose wird das normale Gewebe zerstört und durch Bindegewebe ersetzt, wodurch die Leberfunktion verschlechtert wird. Diese Schäden sind nicht mehr umkehrbar. Ihre Therapie besteht hauptsächlich aus einer Lebensstiländerung, welche eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung beinhaltet, mit dem Hauptziel, das Körpergewicht zu senken.

Die Mariendistel – das Lebermittel

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Die Mariendistel wurde bereits 1755 zur Lebertherapie erwähnt und ab dem 19. Jahrhundert verbreitet eingesetzt. Sie war im Jahr 2021 Arzneipflanze des Jahres. Heute gehört sie zu den am besten untersuchten Arzneipflanzen. Die Mariendistel kommt in Südeuropa, Nordafrika und Westasien vor. Ihren Namen verdankt die Pflanze einer Sage. So sollen, als die heilige Maria das Jesuskind gestillt hat, ein paar Tropfen Muttermilch auf die Blätter einer Distel getropft sein, woraufhin die Pflanze ihren Namen erhielt. Die Bezeichnung Leberdistel kommt von ihrer hilfreichen Wirkung auf die Leber. Ihr Wirkstoff Silymarin wird aus den Schalen der Früchte gewonnen und zu Fertigarzneimitteln wie Tabletten oder Kapseln weiterverarbeitet.

Der enthaltene Wirkstoffkomplex kann sowohl das Allgemeinbefinden als auch die Leberparameter verbessern. Er wirkt antioxidativ, leberschützend und -regenerierend sowie entzündungshemmend und antifibrotisch (beugt Vernarbung vor). Er bewirkt, dass Giftstoffe schlechter in die Zelle eindringen und unterstützt die Leber, sich nach Schädigungen in gewissem Ausmaß wieder zu regenerieren. Die antioxidative Wirkung entsteht durch das Abfangen und Binden freier Radikale und die Leberzellregeneration wird durch die Anregung der Eiweißbildung in den Leberzellen gefördert.

Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit sind Mariendistelextrakte für die Langzeitanwendung geeignet, was bei Leberproblemen in der Regel auch notwendig ist. Somit sind ihre Anwendungsgebiete vor allem Lebererkrankungen wie die Fettleber, Leberzirrhose, Leberschäden durch Umweltgifte und Medikamente, aber auch Verdauungsbeschwerden oder Gallenleiden gehören zu ihren Einsatzgebieten. Grundsätzlich ist eine vorbeugende Einnahme wirkungsvoller, als wenn mit der Einnahme erst bei einer bestehenden Leberschädigung begonnen wird.

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Die Einnahme sollte immer mit Fertigarzneimitteln erfolgen, da der Wirkstoff Silymarin nicht wasserlöslich ist und somit gar nicht in das Teewasser gelangen würde. Die Einnahme von Mariendistel und somit die Behandlung von Leberbeschwerden sollte immer in Zusammenarbeit mit einem Arzt/einer Ärztin erfolgen. Personen mit Korbblüterallergie sollten auf eine Einnahme verzichten.

Zahlen & Fakten

  • Die Leber wiegt ca. 1,5 Kilogramm und wird von 1,5 Liter Blut pro Minute durchflossen.
  • Beide Leber-Lappen sind aus 1 bis 1,5 Millionen winziger sechseckiger Leber-Läppchen aufgebaut.
  • Rund 25 % der Menschen entwickeln eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung. Tendenz steigend.