Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch zunehmenden Gedächtnisverlust, Verwirrtheit und Desorientierung gekennzeichnet ist.

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Die Alzheimer-Krankheit (lateinisch Morbus Alzheimer, umgangssprachlich oft kurz "Alzheimer" genannt) ist eine langsam fortschreitende Hirnerkrankung, bei der es zu einem zunehmenden Rückgang der geistigen Fähigkeiten kommt. Sie ist die häufigste Form der Demenz.

In Österreich leiden rund 100.000 Menschen an Alzheimer. Betroffen sind fast ausschließlich Personen höheren Alters. In der Gruppe der Über-80-Jährigen zeigt etwa ein Fünftel Symptome der Erkrankung. In seltenen Fällen kommt es zu einem Ausbruch vor dem 65. Lebensjahr (präsenile Alzheimer). Eine Alzheimer-Erkrankung verläuft in der Regel schleichend. Das bedeutet, dass die Beeinträchtigungen zunächst eher subtil sind, jedoch mit der Zeit immer mehr zunehmen. Man unterscheidet in diesem Zusammenhang zwischen einer leichtgradigen, einer mittelschweren und einer schweren Alzheimer-Demenz.

Häufig zeigt sich die Erkrankung zunächst durch Vergesslichkeit, wobei vor allem das Kurzzeit-Gedächtnis betroffen ist. Es kommt auch zu ersten sprachlichen Schwierigkeiten, Konzentrations- und Wortfindungsstörungen sowie leichten Orientierungsproblemen. Im mittleren Stadium fallen alltägliche Aufgaben wie Kochen oder Körperpflege immer schwerer. Die Orientierungslosigkeit und Vergesslichkeit nehmen stark zu und die Betroffenen können sich kaum mehr selbständig zurechtfinden.

Im schweren Krankheitsstadium kommt es schließlich zu einem immer stärkeren geistigen und körperlichen Abbau, sodass der/die Betroffene vollkommen pflegebedürftig ist. Auch enge Familienangehörige werden nicht mehr erkannt und das Sprechvermögen ist extrem eingeschränkt. Zudem können Veränderungen der Persönlichkeit auftreten. Auf der körperlichen Ebene kommt es häufig zu einem Verlust der Kontrolle über Blasen- und Darmausscheidungen (Inkontinenz), einer Schwächung des Immunsystems und Bettlägerigkeit.

Alzheimer-Frühanzeichen

Die Alzheimer's Association listet zehn mögliche Alzheimer-Warnzeichen und -Symptome auf:

  1. Gedächtnisverlust, der das tägliche Leben beeinträchtigt
  2. Herausforderungen bei Planung und Lösung von Problemen
  3. Schwierigkeiten, gewohnte Aufgaben zu Hause, in der Arbeit oder in der Freizeit durchzuführen
  4. Verwirrung bei Zeit und Ort
  5. Probleme beim Verstehen von visuellen Eindrücken und räumlichen Zusammenhängen
  6. Neue Probleme beim Sprechen oder Schreiben von Wörtern
  7. Verlegen von Gegenständen und Verlust der Fähigkeit, Schritte nachzuvollziehen
  8. Vermindertes oder schlechtes Urteilsvermögen
  9. Rückzug von Arbeiten oder sozialen Aktivitäten
  10. Veränderung der Stimmung und des Charakters

Aber Vorsicht! Nur, weil eines oder mehrere dieser Symptome auf Sie zutreffen, bedeutet dies keinesfalls automatisch, dass Sie an Alzheimer erkrankt sind. Es kann sich auch um eine ganz normale altersbedingte Veränderung oder eine leichte kognitive Störung handeln. Sie sollten jedoch auf jeden Fall zur Abklärung einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen.

Ursachen/Risikofaktoren

Bei einer Alzheimer-Erkrankung sterben mit der Zeit immer mehr Nervenzellen im Gehirn ab. Dadurch kann das Gehirn um bis zu 20 Prozent schrumpfen. Es wird vermutet, dass bei diesem Prozess krankhafte Veränderungen von körpereigenen Eiweißen eine Rolle spielen. Kleine Eiweißpartikel lagern sich dabei im Gehirn ab und lassen die Nervenzellen absterben. Der genaue Entstehungsmechanismus der Alzheimer-Krankheit ist nach derzeitigem Forschungsstand jedoch noch unklar.

Neben dem Lebensalter können folgende Risikofaktoren die Entwicklung einer Alzheimer-Demenz begünstigen:

  • genetische Ursachen
  • erhöhter Cholesterinspiegel
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • mangelnde soziale Kontakte
  • Gefäßverkalkung
  • geringe Bildung

Was hilft?

Eine Heilung von Alzheimer ist nach derzeitigem Forschungsstand nicht möglich, die Behandlung erfolgt symptomatisch. Es gibt jedoch einige Therapieansätze, durch die der Verlauf der Erkrankung verlangsamt und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden können.

Neben nicht-medikamentösen Therapiemaßnahmen kommen dabei auch bestimmte Wirkstoffgruppen zum Einsatz. Dazu gehören unter anderem Antidementiva, die gegen die Hauptsymptome der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden und den Abbau des Erinnerungs- und Denkvermögens möglichst lange hinauszögern sollen. Auch Antidepressiva und sogenannte Neuroleptika können zum Einsatz kommen. Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass Extrakte aus Blättern des Gingko-Baums die kognitiven Fähigkeiten bei leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Demenz verbessern können.

Zu den nicht-medikamentösen Therapiemaßnahmen gehören beispielsweise Gedächtnis- und Orientierungsübungen (z.B. Rechenaufgaben, Wortspiele, Puzzles), körperliche und soziale Aktivierung (Gehübungen, Gymnastik, Essenzubereitung, Singen, Musizieren etc.) sowie emotionsorientierte Behandlung (z.B. Wachhalten von Erinnerungen durch Fotos, Bücher oder persönliche Gegenstände).

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