Unsere Hände sind wie Visitenkarten. Gerade im Winter leiden sie besonders unter den tiefen Temperaturen, eiskaltem Wind und trockener Heizungsluft.
Unsere Hände gehören mit Abstand zu den am häufigsten gewaschenen Körperteilen und leider auch zu denen, die am schlechtesten vor den Einflüssen von außen geschützt werden. Denn Hand aufs Herz – tragen Sie immer Handschuhe bei schlechtem Wetter?
Machen wir es wieder gut und beugen wir trockener Haut und schmerzhaften Fingerrissen mit einer Extraportion Pflege und Aufmerksamkeit vor.
Die Talgdrüsen unterstützen
Die Haut unserer Hände ist vergleichsweise sehr dünn und enthält kaum Talgdrüsen, welche normalerweise das notwendige Fett produzieren, um unsere Haut geschmeidig zu machen. Damit nicht genug – sinken die Temperaturen, arbeiten sie langsamer und produzieren noch weniger Fett – trockene Hände und Risse, besonders an den Fingerkuppen, können die Folge davon sein. Eine fettreiche Handcreme leistet hier gute Dienste. Sie sollte so oft wie möglich untertags verwendet werden, vor allem jedoch, wenn die Haut zu spannen beginnt.
So genannte Wasser-in-Öl-Emulsionen (W/O) sind reichhaltiger als feuchtigkeitsspendende Emulsionen, besitzen nur einen geringen Wasseranteil und bilden so einen Schutzfilm. Inhaltsstoffe wie Sheabutter, Bienenwachs oder Avocadoöl sorgen ebenso für den Fettanteil wie Olivenöl oder Nachtkerzenöl. Dieser Schutzfilm hält jedoch nicht ewig, sondern sollte regelmäßig erneuert werden – Eincremen nach dem Händewaschen ist Pflicht.
Zum Waschen mit lauwarmem Wasser verwendet man am besten rückfettende Waschlotionen, wenn möglich parfümfrei und pH-neutral. Sie geben der Haut zurück, was besonders heißes Wasser aus der Haut herausspült, nämlich Fette.
Feuchtigkeit zurückgeben
Neben ausreichend Fett brauchen unsere Hände jedoch auch Feuchtigkeit. Diese spenden am besten Inhaltsstoffe wie Harnstoff (Urea) oder Aloe vera sowie Hyaluronsäure. Sie binden die Feuchtigkeit in der Haut und machen so trockene Hände rasch wieder glatt und geschmeidig.
Beim Eincremen vor allem Handrücken und den Stellen zwischen den Fingern eine Extraportion Creme gönnen – sie werden oft vernachlässigt und neigen schnell zu trockenen Stellen oder gar Rötungen.
Handpflegeprodukte, welche viel Glyzerin enthalten, ziehen oft nicht richtig ein, hier hilft es, sie bereits in die nassen Hände einzureiben.
Rötungen bekämpfen
Zeigen sich erste Rötungen oder Einrisse an Fingerkuppen oder Handflächen, so muss rasch etwas dagegen getan werden. Dabei kommen Salben und Cremen mit wundheilenden und entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Allantoin, Dexpanthenol oder auch Zink zum Einsatz.
Am besten cremt man am Abend die Hände dick damit ein, zieht Baumwollhandschuhe aus der Apotheke darüber an und lässt sie so über Nacht einwirken.
Durch die dabei entstandene Wärme dringen die Wirkstoffe noch besser in die Haut ein. Hat sich jedoch bereits ein Ekzem gebildet, so sollte ein Dermatologe ein Auge darauf werfen – dieses gehört fachgerecht behandelt.
Extrapflege durch Maske und Bad
Spezielle Handpflegemasken sorgen für den Extrakick an Feuchtigkeit. Sie werden wie Gesichtsmasken dick aufgetragen und für 15 Minuten auf den Händen belassen. Danach werden die verbliebenen Reste wie eine Creme verteilt.
Auch ein selbst gemachtes Ölbad leistet gute Dienste: Dafür die Hände mehrere Minuten in lauwarmes Olivenöl oder Mandelöl halten bzw. ein Paraffinbad verwenden.
Apotheker-Tipp
- Auch in der kalten Jahreszeit sollten Sie sich täglich an der frischen Luft bewegen, aber bitte Handschuhe nicht vergessen. Sie schützen am besten gegen Wind und Kälte und vor dem Austrocknen.
- Und auch von innen her sollte unsere Haut gut mit Feuchtigkeit versorgt sein – daher gilt auch jetzt: trinken, trinken, trinken.