Ob als Saft, Kapseln oder Granulat – Cranberries gehören in Nordamerika zu den traditionellen Heilmitteln bei Harnwegsinfekten. In den letzten Jahrzehnten hat sich diese Frucht aber auch in Europa in der Therapie und Prophylaxe des Harnwegsinfektes etabliert.
Die Cranberry, lat. Vaccinium macrocarpon, ist die etwas größere nordamerikanische Verwandte der heimischen Preiselbeere. In Nordamerika wurden Cranberry Früchte bereits von den indianischen Ureinwohnern als Heilmittel verwendet und sind dort bis heute als Nahrungsmittel und natürliches Heilmittel bei Harnwegsinfekten äußerst populär. So werden aktuell jährlich etwa 300 Tonnen dieser Früchte geerntet und auch nach Europa exportiert.
… wirft die Bakterien ´raus!
Als Saft, Sirup, Kapsel, Dragee oder Granulat gibt es mittlerweile auch hierzulande eine Fülle an Präparaten zur Behandlung des unkomplizierten Harnwegsinfektes.
Aktuell werden so genannte Proanthcyanidine für die antibakterielle Wirkung in den Harnwegen als Wirksubstanz betrachtet. Man geht davon aus, dass diese Verbindungen den Bakterien wie beispielsweise Escherichia coli das Anheften an den Wänden der Harnwege erschweren und diese dadurch mit dem Harn leichter ausgespült werden können. Infektionen können dadurch verkürzt oder bei prophylaktischer Einnahme vermieden werden.
Derzeitige Studien sehen vor allem in der prophylaktischen Einnahme von Cranberries eine Möglichkeit, um häufig wiederkehrenden Harnwegsinfektionen gegenzusteuern. Hierzu bedarf es einer mehrwöchigen Einnahme.
Sehr gut verträglich
Die ideale Darreichungsform wird derzeit noch erforscht; als besonders effektiv gilt der Saft aus den Cranberries. Die empfohlene Tagesdosierung beträgt 300 bis 700 ml Cranberrysaft, aufgeteilt auf zwei bis drei Portionen pro Tag, oder zweimal täglich 400 bis 500 mg Trockenextrakt aus den Früchten. Cranberrys überzeugen durch eine sehr gute Verträglichkeit.