Besonders in der kalten Jahreszeit sind ätherische Öle sehr beliebt. Das sind die Lieblingsanwendungen der Redaktion:
Ätherische Öle werden von verschiedenen Pflanzen gebildet und in verschiedenen Pflanzenteilen wie den Blättern, Blüten und Früchten gespeichert. Die Öle besitzen einen für die produzierende Pflanze typischen Geruch und Bestandteile – ihre Zusammensetzung ist abhängig von genetischen und Umweltfaktoren.
Verwendung finden ätherische Öle in der Pharmazie, der Lebensmittelindustrie, der kosmetischen Industrie sowie in der Technik.
Die Gewinnung erfolgt hauptsächlich mittels Wasserdampfdestillation, aber auch durch Extraktion oder Pressung.
Wie werden ätherische Öle gewonnen?
Bei der Wasserdampfdestillation werden in der Regel frische Pflanzenteile verwendet, welche in siedendes Wasser gegeben werden. Dadurch werden die ätherischen Öle frei und mit dem Wasserdampf weitertransportiert. Dieser kondensiert schließlich, und Öl und Wasser trennen sich automatisch, wodurch das Öl gewonnen werden kann. Im Wasser, Hydrolat genannt, befinden sich meist geringe Mengen wasserlöslicher Anteile der Öle; es wird beispielsweise in der Aromatherapie und Kosmetik verwendet.
Die Extraktion erfolgt hingegen mit speziellen Auszugsmitteln, welche nach der Extraktion wieder verdampft werden – und so das ätherische Öl zurückbleibt.
Bei der Pressung werden Zitrusöle gewonnen, da diese sehr hitzeempfindlich und somit nicht für die Wasserdampfdestillation geeignet sind.
Wie verwendet man ätherische Öle?
Prinzipiell kann die Verwendung von ätherischen Ölen durch Inhalation, Einnahme oder Auftragen auf die Haut erfolgen. Die Inhalation kann mithilfe von Inhalatoren, Dampfbädern, Bädern oder Einreibungen durchgeführt werden. Dabei gelangen die Öle durch Mund und Nase zum Riechfeld und durch Einatmung in die Bronchien, von dort gelangen sie über die Bronchialschleimhaut schließlich in den Blutkreislauf und können ihre Wirkung entfalten.
Auch wenn ätherische Öle eingenommen werden, gelangen sie über die Verbindung zwischen Mund und Nase zu den Riechzellen und Bronchien. Weiters werden die eingenommenen Öle über den Dünndarm aufgenommen. Bei der Anwendung auf der Haut – zum Beispiel als Salbe oder Bad – gelangen sie durch die Haut sowie durch die Inhalation in den Körper. So eignen sich ätherische Öle beispielsweise bei Erkältungskrankheiten und Husten.
Ätherische Öle können auch verwendet werden, um das Wohlbefinden zu steigern, zum Beispiel in Form von Sauna- und Massageölen, als Bad, zur Raumbeduftung oder auch zum Kochen und Backen. In der Weihnachtszeit bietet es sich an, ätherische Ölmischungen in schöne Fläschchen abgefüllt als kleine, selbstgemachte Geschenke herzustellen.
Typische Weihnachtsdüfte hierfür sind zum Beispiel Zitrusdüfte, Tanne, Zimt, Nelke oder Vanille. Ihrer Kreativität sind jedoch keine Grenzen gesetzt.
Das sind die Top-5-Anwendungen der Redaktion:
1. Saunieren mit ätherischen Ölen
Der regelmäßige Saunabesuch ist eine gute Prophylaxe, um gesund zu bleiben und verschiedene Körperfunktionen zu aktivieren. Diese Vorgänge können durch die Zugabe von ätherischen Ölen zum Aufguss gesteigert werden.
Gut geeignet sind Öle der Latschenkiefer, Weißtanne oder Zeder, Lavendelöl und andere Blütendüfte können zur Entspannung beitragen, Zitrusöle das Wohlbefinden steigern.
Bei einem Aufguss werden dafür 3 bis 7 Tropfen Öl direkt in die Schöpfkelle gegeben, bei Zitrusdüften nur 1 bis 3 Tropfen. Generell sollten keine reizenden Öle verwendet werden.
2. Massageöle mit ätherischen Ölen
Für die Mischung von Massageölen werden fette Basisöle wie Jojoba-, Mandel- und Sonnenblumenöl verwendet. Hergestellt wird das Öl, indem zu 100 ml Basisöl ca. 25 bis 30 Tropfen ätherisches Öl gegeben werden.
Dabei können sowohl Einzelöle als auch Mischungen verwendet werden. Einige Öle, wie etwa Zitrusöle, sollten gering dosiert werden, andere Öle, wie Rose oder Lavendel, können in größeren Mengen verwendet werden, da diese sehr hautpflegend sind.
3. Badezusätze mit ätherischen Ölen:
Für die Herstellung von Badezusätzen müssen die Öle mit einem Lösungsvermittler gemischt werden. Am besten dafür geeignet sind Basis- oder Neutralölbäder, es können aber auch Milch oder Honig verwendet werden. Ein paar Tropfen des ätherischen Öls können auch auf Meersalz gegeben werden.
Für ein Vollbad werden 10 bis 15 Tropfen auf 1 bis 3 Esslöffel Trägergrundlage gegeben. Bei heißen Bädern (38 bis 40 °C ) entfaltet sich die Wirkung der Öle nach 5 bis 10 Minuten, bei längeren, warmen Bädern (32 bis 38°C) nach ca. 20 Minuten Badedauer.
4. Raumbeduftung mit ätherischen Ölen
Die Raumbeduftung kann im Alltag je nach Stimmungslage eingesetzt werden. Sie kann beispielsweise eine entspannende, erfrischende oder eine harmonische, heimelige Atmosphäre schaffen.
Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Öle in der Luft zu verteilen, wie Duftlampen, Duftsteine oder Diffuser. Je nach Raumgröße werden verschiedene Duftgeräte mit unterschiedlichem Duftradius oder verschiedene Mengen Öl verwendet.
Als Richtwert gilt: Bei Duftmischungen werden 5 bis 15 Tropfen verwendet, bei Einzeldüften 5 bis 10 Tropfen.
5. Kochen und Backen mit ätherischen Ölen
Grundsätzlich sollten hierfür nur naturreine, lebensmittelzertifizierte Öle verwendet werden. Die Öle werden beim Kochen nicht direkt in die Speisen gegeben, sondern vorher mit Sirup, Honig, Salz, Zucker, Milch etc. gemischt.
Diese Mischungen sollten erst am Ende des Kochens zugegeben werden, da bei erhitzten Speisen ansonsten das Aroma verloren geht. Weiters ist es wichtig die Öle zu Beginn vorsichtig zu dosieren, da sie mitunter sehr intensiv sein können.
In der Weihnachtszeit kann Keksteig mit ätherischen Ölen aromatisiert werden. Dazu wird zuerst der Keksteig hergestellt und am Ende werden ein paar Tropfen der Öle hinzugegeben, beispielsweise Orangen-, Mandarinen- oder Vanilleöl. Am Ende wird der Teig nochmals durchgeknetet.