Weltweit nehmen täglich viele Millionen Menschen sogenannte Statine wegen erhöhter Cholesterinwerte ein. Die klassischen Cholesterinsenker haben aber auch noch zusätzliche Effekte.
Wissenschaftler:innen der MedUni Wien haben jetzt Hinweise dafür gesammelt, dass einige dieser Substanzen noch einen anderen positiven Effekt haben könnten.
Die positive Wirkung der Statin-Medikamente in der Verhinderung von Herzinfarkt und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die auf Atherosklerose basieren, wurde in den vergangenen 30 Jahren in vielen wissenschaftlichen Studien bewiesen.
Statine senken beispielsweise sowohl das Risiko, einen ersten Herzinfarkt oder Schlaganfall (30 %) zu erleiden, als auch die Gesamtmortalität aus allen Ursachen (-10 %). Für den Effekt der Statin-Therapie ist vor allem die Reduktion der Konzentration des „bösen“ LDL-Cholesterins im Blut verantwortlich, das die Gefäßverkalkung antreibt. Außerdem gibt es Belege für eine antientzündliche Wirkung der Medikamente.
Barbora Belakova, MedUni Wien, und ihre Co-Autor:innen haben jetzt Ergebnisse von Laborstudien veröffentlicht, in denen sie einen weiteren Aspekt der Wirkstoffe beleuchten. Sie „killen“ offenbar alt gewordene Zellen der Innenschicht von Blutgefäßen (Endothelzellen). Im Versuch führte das Hinzufügen der Cholesterinsenker zu gealterte Endothelzellen in unterschiedlichen Konzentrationen dazu, dass diese abstarben – nicht betroffene „junge“ Zellen wurden nicht geschädigt. Laut den Wissenschaftler:innen könnten die Ergebnisse jedenfalls zu weiteren Studien führen.