Wie kann man seine Mitmenschen am besten vor einer Ansteckung schützen, wenn man niesen oder sich die Nase putzen muss?

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Mit bis zu 160 km/h werden Viren und Bakterien beim Husten und Niesen aus uns herausgeschleudert und verteilen sich – wenn sie nicht aufgehalten werden – mehrere Meter weit in der Umgebung.

Mit einem einzigen Nieser ein ganzes Abteil in der Bahn zu „beglücken“ und damit möglicherweise andere anzustecken ist also nicht schwierig – aber wie macht man es richtig?

Nicht in die Hand niesen

Halten wir uns wie seit Generationen von Kindheit an dazu ermahnt die Hand vor den Mund, so verteilen sich die Keime auf der Handfläche, von wo sie beim Handreichen oder Berühren einer Türklinke weitergereicht werden können.

Besser ist es, in ein Taschentuch zu niesen oder zu husten. Idealerweise werden dafür Papier-Taschentücher verwendet, die sofort entsorgt werden. Man kann sich selbst zwar kein zweites Mal anstecken, aber benutzte Taschentücher stellen ein hohes Infektionsrisiko für andere Menschen dar. Die Keime können nämlich noch lange Zeit überleben. Je nach Krankheitserreger können es Stunden oder auch mehrere Tage sein.

Falls Stofftaschentücher verwendet werden, sollten diese häufig gewechselt und bei hohen Temperaturen (mindestens 60 Grad) gewaschen werden.

Ist kein Taschentuch zur Hand, sollte man zumindest die Armbeuge vor Mund und Nase halten, um die Keime aufzuhalten. Zudem sollte man mindestens einen Meter Abstand zu seinen Mitmenschen halten oder sich wegdrehen. Auf diese Weise wird die Ansteckungsgefahr deutlich reduziert.

Gut zu wissen:

Nach dem Schnäuzen, Niesen oder Husten sollte man sich nach Möglichkeit die Hände waschen – vor allem, wenn man ein Taschentuch benutzt hat. Alternativ kann auch ein Handdesinfektionsgel aus der Apotheke verwendet werden. Mehr zum Thema Händewaschen lesen Sie hier.

Tipps zum Naseputzen:

Naseputzen schnäuzen Erkältung Taschentuch - Werfen Sie benutzte Taschentücher lieber selbst weg, damit sich Ihre Mitmenschen nicht anstecken. - © Shutterstock
Werfen Sie benutzte Taschentücher lieber selbst weg, damit sich Ihre Mitmenschen nicht anstecken. © Shutterstock

Sanftes Schnäuzen ist angesagt. Man reinigt immer nur ein Nasenloch im Wechsel, und zwar mit wenig Druck. Halten Sie ein Nasenloch zu, während Sie das andere sanft durchblasen.

Trompetet man gleichzeitig durch beide Nasenlöcher ins Taschentuch, entsteht im Inneren der Nase ein derart hoher Druck, dass die Gefahr besteht, dass das infektiöse Sekret in die Stirn- und Nasennebenhöhlen oder sogar bis ins Mittelohr gepresst wird und dort Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündungen hervorruft.

Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, sich sanft die Nase zu putzen: Wenn die Nase nicht komplett verstopft ist, kann eine Nasendusche aus der Apotheke verwendet werden.

Apotheker-Tipp

In der Erkältungszeit kann man ruhig einmal auf das Händeschütteln verzichten und stattdessen grüßen und freundlich lächeln.