Viele Menschen leiden unter ständigem Völlegefühl, sind aufgebläht – und manchmal gesellen sich auch Krämpfe und Übelkeit zu den Beschwerden. Doch welche Auslöser kommen infrage, und wie kann man die Symptome möglichst natürlich lindern?
Bei einigen Menschen werden Verdauungsbeschwerden besonders heftig, wenn frisches Hefegebäck (Brot, Süßes, Kuchen oder auch Pizza) zur Hauptmahlzeit wird. Ebenso Auslöser und wenig bekannt ist, dass Zuckerersatzstoffe, wie sie in Light- oder zuckerfreien Produkten (Säfte, Kaugummis etc.) vorkommen, Völlegefühl und Blähungen, ja sogar Durchfall erzeugen können.
Wenn Völlegefühl und Übelkeit immer wieder ohne ersichtlichen Grund auftreten, sollten Sie einen Arzt konsultieren, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen. Im Anfangsstadium können auch schwere Erkrankungen nur leichte Beschwerden verursachen; ebenso beeinflussen mentale Faktoren wie Stress oder Angst über die Darm-Hirn-Achse das Verdauungsgeschehen.
Sind die Auslöser der Verdauungsprobleme nicht offensichtlich, so ist eine Ernährungsberatung sinnvoll. Hierbei werden zunächst durch ein Ernährungsprotokoll über mehrere Tage das Ernährungsverhalten sowie die Qualität der Lebensmittel erfasst. In weiterer Folge werden Essgewohnheiten und Lebensmittel, aber auch die Zubereitung der Speisen individuell angepasst, um wieder Normalität und ein angenehmes Sättigungsgefühl herbeizuführen.
Tipps für Ihre Verdauung
Für eine gute Verdauung sollten Sie Folgendes beachten:
- Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich.
- Essen Sie vorwiegend blanchiertes oder gedünstetes Gemüse; dies verträgt der Darm besser.
- Meiden Sie Süßigkeiten, Alkohol und Nikotin.
- Achten Sie auf ausreichend Bewegung und Sport; dies bringt den Darm in Schwung.
- Bewegung massiert den Darm und beschleunigt den Weitertransport der Nahrung.
- Wärmflasche oder Tees tun ebenfalls gut.
Hilfe aus der Pflanzenwelt
Fenchel, Kümmel, Anis oder Pfefferminze wirken krampflösend und beruhigend auf Magen und Darm. Sie sind als Erste-Hilfe-Maßnahme optimal.
Teeaufgüsse aus Fenchel, Kümmel oder Anis sind daher bei leichten krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden und Völlegefühl erfolgreich. Die Samen sollten vor der Teezubereitung angestoßen werden, damit das ätherische Öl freigesetzt wird. Sobald das Samenkorn zerkleinert bzw. angebrochen ist, verlieren die Samen schnell ihr ätherisches Öl. Daher sollten Sie immer frisch gequetscht werden.
Fenchel dient der Förderung der Magen-Darm-Bewegung und der Lösung von Krämpfen. Besonders gut bewährt hat sich Fenchel auch in Brotgewürzmischungen.
Pfefferminze, deren Hauptkomponente Menthol ist, wirkt als Karminativum (Mittel gegen Blähungen) und spasmolytisch, also krampflösend. Zusätzlich bewirkt Pfefferminze eine Erhöhung der Gallenproduktion. Bei Sodbrennen ist Pfefferminze allerdings eher zu meiden, da sie den Schließmuskel zur Speiseröhre entspannt – und daher ein Rückfließen des Mageninhaltes eher möglich ist.
Auch Koriander – ursprünglich im Mittelmeergebiet beheimatet – hat sich bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden, die mit Völlegefühl und Appetitlosigkeit einhergehen, bewährt.
Häufig liegt den Beschwerden eine verringerte Ausschüttung an Verdauungssäften zugrunde. Hier sind unsere Bittermittel – allen voran Angelikawurzel und Tausendgüldenkraut – empfehlenswerte Heilpflanzen. Sie können unkompliziert als Tropfen eine halbe Stunde vor dem Essen eingenommen werden. Durch das Anregen der Verdauungssäfte wird das Essen wieder besser aufgespalten und verweilt dadurch weniger lang im Verdauungstrakt. Die Gärgasbildung ist gebremst.
Last but not least gibt es auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin ein sehr gutes Mittel bei chronischen Verdauungsbeschwerden:
Der Pilz Hericium – auch Igelstachelbart – hat in erster Linie eine regulierende Wirkung auf den gesamten Verdauungstrakt und das Nervensystem. Zugleich trägt er dank der enthaltenen beta-Glucane wesentlich zum Wiederaufbau geschädigter Magen-, Darm- und Speiseröhrenschleimhäute bei, behebt Störungen der Darmflora und hilft bei Übersäuerung oder Sodbrennen.
Lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke beraten.