Apothekerinnen und Apotheker stehen bereit, um die Menschen ohne großen Aufwand in den Apotheken zu impfen. Noch fehlt der Startschuss durch die Politik. Indes wächst die Zahl der Befürworter:innen.
Nur wenige Menschen haben Impfen als Hobby. Vielmehr gilt die Devise: Es muss halt sein, daher bringen wir es schnell hinter uns. Für all diese Personen gibt es gute Nachrichten: Die Apothekerkammer, also die Berufsvertretung der rund 6.800 Apothekerinnen und Apotheker in Österreich, arbeitet intensiv daran, dass auch Sie sich bald in der Apotheke ums Eck impfen lassen können, wenn Sie es wünschen. Grippe- oder COVID-19-Auffrischungsimpfungen sind aktuell ja ein großes Thema.
Nichts als Pluspunkte
Die Vorteile des Impfens in der Apotheke liegen auf der Hand: Die langen, kundenfreundlichen Öffnungszeiten der Apotheken machen es den Menschen leicht, eine Apotheke aufzusuchen. Urlaube und sonstige Schließzeiten gibt es keine.
Aber es ist nicht nur die Zeit, sondern auch der Ort: Die Apotheken sind gut durchdacht, und flächendeckend über ganz Österreich verteilt, sodass man die nächste Apotheke zumeist in wenigen Minuten erreicht. Dort ist auch der Impfstoff lagernd, was extrem praktisch ist, denn dadurch entfällt das Hin- und Her-Pilgern zwischen Apotheke und Arztpraxis – von etwaigen nervigen Wartezeiten ganz zu schweigen.
Internationale Vorbilder
Wussten Sie, dass in Dutzenden Ländern weltweit, darunter viele in Europa, das Impfen in der Apotheke bereits gang und gäbe ist? Und mit großem Erfolg. Denn in diesen Ländern zeigt sich ein weiterer großer Vorteil: Die Durchimpfungsrate in der Bevölkerung steigt. Der Grund ist der niederschwellige, serviceorientierte und unkomplizierte Zugang zum Impfen, den die Apotheken bieten. Dadurch können Personen erreicht werden, die bisher von den bestehenden Möglichkeiten keinen Gebrauch gemacht haben.
Breite Front an Befürwortern
Immer mehr prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Österreich sprechen sich für das Impfangebot der Apothekerschaft aus. Neben Gesundheitsminister Johannes Rauch, der den Vorstoß der Apothekerschaft schon seit Jahren unterstützt, haben sich dazu zuletzt die Präsidentin des Österreichischen Seniorenbunds, Ingrid Korosec, sowie Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs, öffentlich zu Wort gemeldet. Gerade für ältere Menschen seien nahegelegene und einfach zugängliche Impfangebote essenziell, erklärte Korosec vor wenigen Wochen. Die Möglichkeit, zukünftig Impfungen auch in Apotheken zu erhalten, steigere die Impfquote in der Bevölkerung, was vor allem für den Schutz vulnerabler Gruppen unabdingbar sei. Für Kostelka wiederum sind die Apotheken für die ältere Generation schon jetzt eine zentrale gesundheitliche Anlaufstelle. Ein zusätzliches Impf-Angebot sei da nur „der nächste logische Schritt“.
Und dann ist da noch Gerald Bachinger, Patientenanwalt Niederösterreichs. Für ihn ist das Impf-Angebot der Apothekerschaft ein zentraler und längst überfälliger Schritt, um die Durchimpfungsraten in Österreich zu steigern. Er sagt: „Je mehr Impf-Angebote es gibt, desto besser.“ Sie alle haben sicher recht.