Einige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wirken direkt auf unser Immunsystem. Ernährungsdefizite, Stress oder chronische Erkrankungn führen schnell zu einem Mangel. Hier finden Sie Tipps und ein kleines Einmaleins der Nahrungsergänzungsmittel.
Eine starke Abwehr ist nicht nur beim Fußball der beste Schutz. Auch unser Körper wäre ohne das Immunsystem schnell verloren. Dabei bekämpfen spezialisierte Zellen Eindringlinge wie Bakterien, Viren oder Pilze. Gleichzeitig schützen sie uns vor Umweltgiften, bekämpfen entartete Zellen, die zu Krebs werden könnten, oder beschleunigen die Heilung von Wunden. Unsere modernen Lebensgewohnheiten machen es den „Abwehrspielern“ immer schwerer, ihre wichtigen Aufgaben zu erfüllen.
Wenig Obst, viel Stress
Beim täglichen Einsatz gehen etliche Zellen unseres Immunsystems zugrunde; sie müssen neu gebildet werden. Ohne ausgewogene Ernährung kann sich das „Abwehrteam“ aber nicht neu formieren. Unser Körper braucht diverse Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Omega 3-Fettsäuren. Falls etwas fehlt, werden wir anfälliger für Infekte.
Im Idealfall decken wir den Bedarf über unsere Nahrung. Tatsache ist, dass nur wenige Konsumenten die empfohlenen 650 bis 700 g Obst und Gemüse pro Tag verspeisen. Damit nicht genug: Jeder Fünfte fühlt sich Umfragen zufolge häufig gestresst. Berufliche oder private Verpflichtungen, wenig Zeit und viel Verantwortung lasten auf unseren Schultern. Auch die Pflege ihrer Angehörigen macht vielen Menschen in Österreich zu schaffen.
Burger statt Birne
Seit Jahren untersuchen Forscher, welche Folgen permanenter Stress auf Menschen hat. Sie fanden nicht nur Zusammenhänge mit Herz-Kreislauferkrankungen. Vielmehr wird die Aktivität bestimmter Gehirnregionen beeinflusst. Ein Fazit der Neurobiologen: Stehen wir unter Druck, greifen wir eher zum Schokoriegel oder zum Hamburger als zum Apfel oder zur Karotte. Wer bevorzugt mikronährstoffarme Lebensmittel zu sich nimmt, hat häufiger mit Infekten zu kämpfen. Gezielte Ergänzung der Mikronährstoffe macht Sinn, wir können unser Leben kaum von heute auf morgen umstellen.
Bei Kindergarten- oder Schulkindern ist das Immunsystem besonders gefordert. Sie lernen und spielen Tag für Tag mit zahlreichen Kameraden. Infektionen machen schnell die Runde. Gesunde Kost steht beim Nachwuchs nicht gerade weit oben auf der Beliebtheitsskala. Deshalb macht die gezielte Ergänzung von Defiziten Sinn. Um welche Stoffe handelt es sich?
Tipps für eine starke Immunabwehr:
- Ernähren Sie sich abwechslungsreich mit viel Obst und Gemüse
- Lassen Sie sich hin und wieder einen fetten Seefisch schmecken
- Bewegen Sie sich regelmäßig
- Schlafen Sie ausreichend lange
- Versuchen Sie, Ihren Stress zu minimieren
- Lernen Sie Entspannungstechniken
- Trinken Sie wenig bis keinen Alkohol
- Rauchen Sie nicht
- Lassen Sie sich zu Mikronährstoffen individuell beraten
Das kleine Einmaleins der Nahrungsergänzungsmittel
- Unser Körper braucht Vitamin A in ausreichender Menge, um Schleimhäute im Magen, im Darm oder in den Atemwegen zu regenerieren. Die Bereiche erneuern sich ständig, um ihre Aufgaben zu erfüllen.
- Die Vitamine C und E sind wichtige Antioxidantien. Sie eliminieren freie Radikale und schützen ungesättigte Fettsäuren vor der Oxidation. Dadurch bleiben auch Zellmembranen vor Angriffen verschont. Beide Verbindungen sind essenziell, um die Funktion unseres Immunsystems aufrechtzuerhalten. Während einer Erkältungserkrankung verringert sich Untersuchungen zufolge vor allem der Vitamin C-Spiegel.
- Folsäure und Vitamin B12 werden zur Bildung neuer Immunzellen benötigt. Sie unterstützen die Zellteilung, die Herstellung neuer Zellkerne und die Blutbildung. Die Erneuerung unserer Schleimhäute wäre ohne beide Moleküle undenkbar.
- Auch Niacin (Nicotinamid oder Vitamin B3) erfüllt wichtige Aufgaben im Körper, etwa beim Stoffwechsel oder bei der Zellteilung. Das Vitamin ist an der Ausreifung bestimmter Abwehrzellen beteiligt.
- Im Unterschied zu diesen Molekülen handelt es sich bei Selen um ein Spurenelement. Das heißt, unser Organismus benötigt geringe Mengen, während größere Dosen giftig wirken. Selenmangel führt dazu, dass Enzyme, sprich Biokatalysatoren, nicht mehr richtig funktionieren. Dazu gehören u.a. die Glutathionperoxidasen. Sie wirken oxidativem Stress, der unser Immunsystem ins Abseits bringt, entgegen. Außerdem entfernen sie Giftstoffe aus dem Körper.
- Zink zählt ebenfalls zu den Spurenelementen. Es steigert die Funktion verschiedener Immunzellen und hat zudem ausgleichende Effekte bei überschießenden Reaktionen des Immunsystems. An der Teilung, der Reifung und der Spezialisierung von Immunzellen ist es ebenfalls beteiligt. Fehlt dem Körper Zink, dann ist das Immunsystem geschwächt, es wird anfällig für Infekte. Fresszellen erfüllen ihre eigentlichen Aufgaben deutlich schlechter.
- Von Omega 3-Fettsäuren profitiert nicht nur unser Herz-Kreislaufsystem. Sie spielen auch bei der Immunabwehr eine wichtige Rolle – und zwar als Bausteine für körpereigene Substanzen, die Entzündungen schneller abklingen lassen.
Viel hilft nicht viel
Studien zufolge erhöhen Mikronährstoff-Mischungen die Zahl an unterschiedlichen weißen Blutkörperchen.
Gleichzeitig gehen verschiedene Entzündungsparameter zurück. In den Wintermonaten verringert sich auch die Zahl an Krankheitstagen. Wagen Sie einen Versuch und haben Sie Geduld. Der Effekt zeigt sich erst nach mehreren Monaten. Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um damit zu beginnen.
Allerdings ist der Bedarf von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Kinder, Erwachsene, Senioren, Sportler, Veganer, Vegetarier oder Menschen mit einer chronischen Erkrankung haben andere Defizite. Außerdem sind einige der genannten Supplemente in höherer Dosierung schädlich. Deshalb sollten Sie sich gezielt von Ihrem Apotheker beraten lassen, um die bestmögliche Supplementation zu erhalten.