Schlafapnoe stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für Angehörige eine Belastung dar. Wir haben die wichtigsten Symptome sowie die Unterschiede zwischen Männern und Frauen näher betrachtet.
Zwischen 10 und 30 % der Menschen sind Schätzungen zufolge von schlafbezogenen Atmungsstörungen betroffen. Männer trifft es etwa doppelt so häufig wie Frauen, wobei der Anteil der Frauen ab der Menopause zunimmt.
Schlafapnoe ist der vorübergehende Atemstillstand im Schlaf und kann durch
- einen vorübergehenden Kollaps des oberen Atemwegs (obstruktive Schlafapnoe)
- oder ein Aussetzen des Atemantriebs (zentrale Apnoe)
zustande kommen. Die obstruktive Schlafapnoe ist die deutlich häufigere Variante.
Vielfältige Auswirkungen …
Durch die Schlafapnoe kommt es zu körperlichen Reaktionen wie Abfall der Sauerstoffsättigung, Weckreaktion mit Beschleunigung des Pulses, unwillkürliche Beinbewegungen und explosionsartiges Schnarchen mit Wiedereröffnung des oberen Atemwegs. In schweren Fällen treten diese Reaktionen mehr als 30-mal pro Stunde Schlaf auf!
Wenig überraschend kann dies zu einer deutlichen Störung der Schlafkontinuität und einer Reduktion der Tief- und REM-Schlafanteile führen. Bleibt die Schlafapnoe über längere Zeit unerkannt bzw. unbehandelt, sind erhöhte Tagesschläfrigkeit, Gedächtnisstörungen, Depression und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen die Folge. Zu beachten ist jedoch, dass sich die Symptome bei Männern und Frauen oft unterscheiden. Frauen haben zwar seltener Aussetzer und leiden seltener unter exzessiver Tagesschläfrigkeit, haben dafür aber häufiger Symptome wie morgendlichen Kopfschmerz oder Reflux. Frauen entwickeln somit häufiger als Männer „atypische" Symptome. Das führt dazu, dass ihre Schlafapnoe vergleichsweise länger unerkannt bleibt bzw. fehldiagnostiziert wird.
… vielfältige Therapien
Die gute Nachricht ist, dass es zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten gibt. Faktoren wie die Anzahl der Atemstillstände oder auch das Vorhandensein und die Ausprägung von Tagessymptomen fließen bei der Auswahl der Therapie mit ein.
In der Hälfte der Fälle geht die Schlafapnoe mit Übergewicht bzw. Adipositas einher, sodass in diesen Fällen eine (zusätzliche) Gewichtsreduktion anzuraten ist. Außerdem wird zu einer Alkohol- und Zigarettenreduktion bzw. -abstinenz geraten: Rauchen führt nämlich zu einer vermehrten Schwellung der weichen Strukturen des Gaumens und der oberen Atemwege und verengt diese zusätzlich. Alkohol fördert die Erschlaffung der Zungen- und Schlundmuskulatur.