Eine Detox-Kur soll den Körper von angesammelten Giften befreien. Was man dabei beachten sollte, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Detox – oder Entgiftung − ist die Methode des Körpers, die von ihm produzierten Abfälle und die von ihm aufgenommenen Toxine zu beseitigen. Unsere körpereigenen Abfälle, einschließlich der Abfälle, die während der Zellaktivität entstehen, sowie Toxine können unserem Körper schaden, sofern sie nicht ausgespült werden.
Um welche Gifte geht es?
Giftstoffe sind Chemikalien, die wir über unsere Umwelt und über die Nahrung aufnehmen können. Beispiele sind Pestizide, Hormone, Lebensmittelzusatzstoffe, Schwermetalle, Drogen, Zigarettenrauch, aber auch lebensnotwenige Medikamente. Unser Körper verfügt über ein natürliches System zur Entledigung dieser Gifte, das sich aus Nieren, Lunge, Haut, Blut, Lymphsystem und Darm zusammensetzt. Eine Entgiftungsdiät hilft dem Körper dabei, Giftstoffe auszuspülen und führt eine Art Neustart für ihn durch.
Es gibt Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass sich die Chemikalien, die wir über Lebensmittel, Wasser und die Umwelt aufnehmen, in unseren Fettzellen ablagern. Diese angesammelten Toxine können unser Immunsystem schwächen und zu einer Verschlechterung unserer Gesundheit führen. Sie können auch Nährstoffmängel verursachen, da unser Körper Überstunden leistet, um diese Gifte zu beseitigen.
Das kann sich in Verdauungsstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, schlechter Haut, Muskelschmerzen, chronischen Schmerzen und hormonellen Ungleichgewichten äußern.
Lebensstil – Ungesunde Ernährung und Stress
Die westliche Ernährung ist voll von verarbeiteten Lebensmitteln, welche viel Zucker und ungesunde Fette enthalten. Dies hat zu einer regelrechten Adipositas-Epidemie geführt. Man bedenke nur die Giftstoffe, die sich in den Fettzellen ablagern. Je mehr Körperfett vorhanden ist, desto höher ist auch die Belastung mit Giftstoffen. Zusätzlich zu unserer schlechten Ernährung kann auch unser Lebensstil die Gesundheit beeinträchtigen.
Langzeitstress schadet nicht nur der psychischen Gesundheit. Unser Körper setzt unter Stress Hormone wie Cortisol und Adrenalin frei. Wenn unser Körper diesen Hormonen bei chronischem Stress über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist, besteht ein erhöhtes Risiko für Verdauungsprobleme, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Gewichtszunahme, Schlaflosigkeit, Depressionen, Angstzustände und Gedächtnisstörungen.
All diese Faktoren verdeutlichen die Notwendigkeit einer Entgiftung. Wenn der Organismus dabei unterstützt wird, diesen Ballast auszuscheiden, erhöht sich auch die Fähigkeit der gesundheitlichen Regeneration.
Dem Körper weniger Giftstoffe zuführen
Es gibt leider keine Geheimformel für eine Entgiftungskur, die für jedermann gleich wirksam ist. Was für die eine Person gut ist, funktioniert bei der anderen zum Beispiel aufgrund erhöhter Medikation nur schleppend.
Es gibt jedoch einige grundlegende Richtlinien, die für die meisten gesunden Menschen gelten:
- Eine der einfachsten Möglichkeiten ist, die „richtigen“ Lebensmittel zu sich zu nehmen, damit von Beginn an weniger Giftstoffe dem Körper zugeführt werden. Die Aufnahme von Toxinen kann reduziert werden, indem auf Bioprodukte zurückgegriffen wird.
- Wenn keine Biolebensmittel verfügbar sind, sollten die Produkte gründlich gewaschen werden, damit so viele Pestizidrückstände wie möglich entfernt werden. Hierfür ist sauberes Leitungswasser völlig ausreichend.
Ausreichend Flüssigkeit ist wichtig
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist essenziell für die Gesunderhaltung des menschlichen Körpers. Wasser sollte frei von jeglichen Verunreinigungen sein – in Österreich meist kein Problem. In problematischeren Gebieten sollte auf sauberes, abgefülltes Wasser zurückgegriffen werden, oder es wird ein Filter am Wasserhahn benutzt.
Aber warum bei klarem Wasser bleiben? Es gibt zahlreiche Dinge, die additiv zur täglichen Wasseraufnahme verwendet werden können, um den Körper zu reinigen. Das Hinzufügen von Zitronen- oder Limettensaft zum Trinkwasser wird nicht nur den Gaumen erfreuen, es wird auch die Entgiftung unterstützen. Zitronensaft ahmt die Verdauungssäfte im Magen nach, sodass die Leber zur Produktion von Galle angeregt wird, wodurch der Verdauungsprozess reibungsloser verläuft.
Studien haben auch gezeigt, dass die Zitronensäure in Zitronensaft die Leberfunktion schützt und Schäden durch freie Radikale verhindert, wodurch die natürliche Fähigkeit der Leber zur Entgiftung des Körpers verbessert wird.
Und was ist mit Tee?
Es gibt viele fertige Detox-Tees auf dem Markt, aber es können durchaus auch eigene Tees ohne viel Aufwand angefertigt werden.
- Mariendistel ist hierbei DAS Kraut für die Gesundheit der Leber. Es stärkt die Wände der Leberzellen, was wiederum Entzündungen reduziert und die Leberfunktion aufrecht hält. Neben der Teedroge ist Mariendistel auch als Nahrungsergänzungsmittel namhafter Hersteller in den Apotheken verfügbar.
- Aber auch Löwenzahnwurzel hilft bei der Entlastung der Leber, indem sie die Produktion von Galle fördert.
- Wegwarte – auch Zichorie genannt – stimuliert auch die Galleproduktion, aber von zusätzlichem Vorteil ist das darin enthaltene Inulin, ein wichtiges Präbiotikum, das zur Erhaltung der Darmflora beiträgt.
- Die Heilkräfte der Klettenwurzel sind schon seit Beginn der ayurvedischen Medizin bekannt. Sie wird verwendet, um die Galle anzuregen und das Blut zu entgiften.
Wird eines dieser Kräuter oder eine Kombination aus mehreren zu einem trinkfertigen Tee verarbeitet und über den ganzen Tag verteilt getrunken, so nutzt man die natürlichen Inhaltsstoffe, um den eigenen Körper ideal beim Entgiften zu unterstützen. Als Bonus wird der Körper mit Flüssigkeit versorgt.
Kaffeekonsum langsam senken
Für einige Menschen ist es undenkbar, auf den morgendlichen Kaffee zu verzichten, hilft er doch gerade in der Früh, die Wachsamkeit zu erhöhen. Leider kann er auch den Blutdruck erhöhen und den Körper überstimulieren. Das sind zwei Dinge, die während einer Entgiftung vermieden werden sollten.
Doch ein radikaler Kaffeeentzug würde den Körper nur zusätzlich belasten. So ist es sinnvoller, den täglichen Konsum Schritt für Schritt zu reduzieren, solange die Detoxdiät durchgeführt wird. Danach kann Kaffee durchaus wieder konsumiert werden.
Aber möglicherweise stellen Sie dann fest, dass der eigene Körper auf einem viel höheren Energielevel agieren kann und nicht mehr so viel Kaffee vonnöten ist, um morgens loszulegen.
Protein – ja oder nein?
Die meisten Entgiftungsdiäten enthalten kein Protein. Saft- und Rohkostdiäten konzentrieren sich auf nicht-tierische Nahrungsquellen, in denen Eiweiß nicht oder in äußerst geringen Mengen vorhanden ist. Unser Körper benötigt jedoch ausreichend Protein, um einen gesunden Körper aufzubauen und zu erhalten. Eine zu proteinarme Ernährung führt dazu, dass der Körper Protein aus den Muskeln entnimmt, um seinen Bedarf zu decken.
Da der Entgiftungsplan jedoch eine kurzfristige Diät zur Reinigung des Körpers darstellt, kann für diesen Zeitraum auf Eiweißquellen verzichtet werden, solange es die eigene Gesundheit zulässt. Sobald die Entgiftung abgeschlossen ist, können wieder Proteine aus der Nahrung aufgenommen werden.
An oberster Stelle steht die eigene Gesundheit und so sollte der Körper nicht zusätzlich belastet werden, wenn am Ende ein entgifteter Körper stehen soll. Ihre Apotheke ist kompetenter Ansprechpartner, sollten Sie Fragen zu einer Detox-Kur haben oder wenn Sie sich Ihren Wunschtee zusammenstellen möchten.