Wie man einen Sonnenbrand lindern kann und wann es an der Zeit ist, einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen.

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Füreinander da sein und im Notfall helfen!

Erste-Hilfe-Maßnahmen können über Leben und Tod entscheiden. In Österreich ist grundsätzlich jeder Mensch dazu verpflichtet, im Ernstfall Erste Hilfe zu leisten – daher sollte man an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen und auch regelmäßig sein Wissen auffrischen. Diese Serie soll einen Beitrag dazu leisten.

Zu viel Sonne schadet uns

Durch übermäßige UV-Strahlung werden die obersten Hautschichten beschädigt und es kommt zu Entzündungsreaktionen. Außerdem erhöht jeder Sonnenbrand das spätere Hautkrebsrisiko.

Die typischen Anzeichen eines Sonnenbrands kennt jede/r: schmerzhafte Hautrötungen, spannende und berührungsempfindliche Haut, Brennen, Juckreiz, Hitzegefühl.

Kommt auch noch Blasenbildung dazu, handelt es sich um eine Verbrennung 2. Grades. Diese sollte ärztlich abgeklärt werden. Öffnen Sie die Blasen auf keinen Fall selbst!

Verbrennungen 3. Grades sind selten und zeichnen sich durch eine Zerstörung und Ablösung der obersten Hautschichten aus. Diese sind immer ein Fall für die Rettung, da ein Kreislaufversagen möglich ist.

Gut zu wissen:

Kommen Symptome wie Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Übelkeit oder Erbrechen dazu, kann das auf einen Sonnenstich hindeuten. Der/Die Betroffene sollte sofort in den Schatten gebracht werden. Lagern Sie den Kopf hoch und hüllen Sie ihn in feuchte, kühle Tücher.

Wie behandelt man einen Sonnenbrand?

Erste Hilfe Sonnenstich Sonnenbrand_shutterstock_2018612795 - Wer einen Sonnenbrand hat, sollte sich in den Schatten begeben und viel Wasser trinken.  - © Shutterstock
Wer einen Sonnenbrand hat, sollte sich in den Schatten begeben und viel Wasser trinken.  © Shutterstock

Ein leichter Sonnenbrand 1. Grades kann gut in Eigenregie behandelt werden. Der/die Betroffene sollte sich in den Schatten begeben, viel Wasser trinken und die Hautstellen kühlen – um eine Unterkühlung zu vermeiden, sollte das Wasser lauwarm sein.

Auch kühlende Umschläge (aber kein Eis!) und feuchtigkeitsspendende Lotionen sind hilfreich. Verzichten Sie auf reichhaltige Cremes und fetthaltige Wund- und Heilsalben – diese können für einen Wärmestau sorgen.

Besser: leichte, wasserhaltige Pflegeprodukte (achten Sie auf das Zeichen „O/W“ auf der Verpackung). Es gibt zahlreiche After-Sun-Produkte sowie Brand- und Wundgele in der Apotheke, die speziell auf die Bedürfnisse sonnenverbrannter Haut angepasst sind. Beispielsweise wird der Wirkstoff Dexpanthenol in After-Sun-Produkten häufig verwendet, da er regenerierend und heilungsfördernd auf strapazierte Haut wirkt.

Bei stärkeren Schmerzen oder Fieber können rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke eingesetzt werden. Geeignete Wirkstoffe mit schmerzlindernden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften sind Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS). Über eine weitere medikamentöse Behandlung entscheidet der Arzt/die Ärztin.

Diese Ratschläge richten sich an Erwachsene. Mit Babys und Kleinkindern sollte bei einem Sonnenbrand eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht werden. Diese/r entscheidet dann, ob bzw. welche Medikamente eingesetzt werden.

Wann zum Arzt/zur Ärztin?

Lassen Sie sich ärztlich beraten, wenn:

  • die Rötung einen großen Bereich umfasst
  • Sie starke Schmerzen haben
  • Sie Fieber oder Schüttelfrost haben
  • es zur Blasenbildung kommt
  • Babys oder Kleinkinder betroffen sind

Erste-Hilfe-Tipps:

  • Bringen Sie die/den Betroffene/n in den Schatten und bedecken Sie ihre/seine Haut mit leichter, lichtdichter Kleidung.
  • Kühlen Sie die jeweiligen Hautstellen mit feuchten Umschlägen, vermeiden Sie dabei aber eine Unterkühlung.
  • Geben Sie der/dem Betroffenen Wasser zu trinken; so kann man den Heilungsprozess von innen unterstützen.
  • Verwenden Sie geeignete After-Sun-Produkte.
  • Bei Blasenbildung sollte ein Arzt/eine Ärztin konsultiert werden – am besten gleich ein Dermatologe/eine Dermatologin.

Dieser Beitrag kann den Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses nicht ersetzen.