Ernährung in der Schwangerschaft – Welche Speisen erlaubt sind, welche man meiden sollte und wann Nahrungsergänzungsmittel Sinn machen.
Schwangere Frauen ernähren nicht nur sich selbst, sondern auch ihr ungeborenes Kind. Dadurch steigt der Nährstoffbedarf zwar an, aber nur in den letzten Monaten und auch dann lediglich um ein Zehntel.
Gleichzeitig können sich viele Schwangere nicht mehr so gut und oft bewegen, was wiederum den Energiebedarf verringert. Unterm Strich bleibt die benötigte Nahrungsenergie also in etwa gleich.
Ein Nährstoffmangel sollte ärztlich abgeklärt werden
Manche Schwangere benötigen eine Nahrungsergänzung mit Eisen, Vitamin D und/oder anderen Nährstoffen. Bevor Sie entsprechende Supplemente einnehmen, sollte ein eventueller Mangel ärztlich abgeklärt werden.
Der Eisenbedarf ist in der Schwangerschaft unter anderem aufgrund der Steigerung des mütterlichen Blutvolumens erhöht. Eisenpräparate können sich jedoch ungünstig auswirken, wenn ihre Einnahme nicht notwendig ist.
Auch andere Vitalstoffe können überdosiert werden. Kombi-Präparate sind daher weniger empfehlenswert.
Essenzielle Omega-3-Fettsäuren sind ebenfalls wichtig für eine gesunde Schwangerschaft – sie fördern etwa die gesunde Entwicklung der Augen und des Gehirns. Besonders gute Omega-3-Lieferanten sind fettreiche Seefische wie Lachs. Gesunde Fette sind zwar auch in Pflanzenölen und Nüssen enthalten, jedoch nicht in ausreichenden Mengen. Eine Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren kann daher sinnvoll sein.
Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere
Das gilt jedoch nicht für bestimmte Nährstoffe. Insbesondere das B-Vitamin Folsäure, auch als Folat bezeichnet, und Jod werden nun in größeren Mengen benötigt.
Ein ausreichend hoher Folsäurespiegel ist essenziell für eine gesunde Entwicklung des Kindes. Häufigste Folge eines Folatmangels sind Fehlbildungen des Nervensystems, etwa ein „offener Rücken“ (Neuralrohrdefekt).
Wichtig: Schon zu Beginn der Schwangerschaft sollte genügend Folsäure vorhanden sein.
Idealerweise beginnen Frauen daher bereits vor der Schwangerschaft mit der Einnahme. Bis sich ein entsprechender Spiegel aufgebaut hat, kann es nämlich bis zu vier Wochen dauern. Eine tägliche Einnahme von 400 Mikrogramm sollte bis zum Ende des ersten Drittels erfolgen.
Auch der Jodbedarf ist während der Schwangerschaft aufgrund des Wachstums des Babys erhöht. Eine Einnahme von 100 bis 150 Mikrogramm über die gesamte Schwangerschaft hinweg ist anzuraten. Frauen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten vor der Einnahme jedoch Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
Diese Lebensmittel sollten Schwangere meiden:
Neben einer erhöhten Nährstoffzufuhr sollten Schwangere zudem ein paar Lebensmittel vorübergehend von ihrem Speiseplan streichen, um Infektionen mit Keimen vorzubeugen.
Lebensmittel wie Rohmilch und rohes Fleisch sowie Produkte, die diese enthalten, können mit Bakterien belastet sein. Für das ungeborene Kind können Bakterien wie Listerien gefährlich sein.
Aus diesem Grund sollte man auf entsprechende Lebensmittel verzichten. Gleiches gilt auch für rohe Meerestiere, rohen Fisch und rohe Eier. Im ersten Schwangerschaftsdrittel ist auch der Verzehr von Leber nicht zu empfehlen.
Auch zu beachten ist eine sorgfältige Küchenhygiene: Obst und Gemüse, an denen sich Erde befinden kann – insbesondere Erdäpfel – müssen gründlich gewaschen werden.
Arbeitsflächen und Küchenutensilien, die mit rohem Fleisch oder Ähnlichem in Kontakt gekommen sind, sollten sorgfältig gereinigt werden.
Ist Koffein in der Schwangerschaft erlaubt?
- In mäßigen Mengen ist Koffein während der Schwangerschaft unbedenklich. Als Richtlinie gelten drei Tassen Kaffee pro Tag.
- Koffeinhaltige Getränke wie Cola und Energy-Drinks enthalten oft mehr Koffein als Kaffee und sollten daher nach Möglichkeit nicht konsumiert werden.
- Wer viel schwarzen und grünen Tee trinkt, muss die tägliche Kaffeemenge anpassen, denn in geringen Mengen ist Koffein auch in diesen Teesorten zu finden.